In einem Jahr wechselt die MotoGP ihren offiziellen Reifenhersteller. Jeremy Burgess, Valentino Rossis ehemaliger Crewchief, ist überzeugt, dass die neuen Michelin-Gummis das Fahrerfeld an der Spitze kräftig durcheinanderwürfeln könnten. Zum gleichen Zeitpunkt soll auch die Einheitselektronik eingeführt werden. Der Australier ist sich allerdings sicher, dass die Reifen eine größere Auswirkung haben werden. "Ich glaube nicht, dass die Elektronik ein großes Problem wird. Da wird den Reichen wohl etwas genommen und den Armen gegeben", sagte er bei MCN.

"Aber die Reifensituation könnte viele Fahrer beeinflussen und vielleicht auch einige der Besten. Einige von ihnen werden gut damit zurechtkommen, weil das Produkt gut sein wird, aber in den Neunzigern sahen wir bei Simon Crafar, dass er mit einem Dunlop Vorderreifen ein Rennen gewinnen konnte, er auf einem Michelin aber absolut kein Vertrauen hatte während alle anderen damit Rennen gewannen", fuhr der erfahrene Crewchief fort.

Burgess schätzt den Reifenwechsel interessanter ein als das neue Elektroniksystem. "Vor vielen Jahren als es bei Michelin schief lief, haben sie deutlich verstanden, dass sie zu lange die falsche Richtung eingeschlagen haben und nun sind sie zurück auf dem aktuellen Standard, also sollte es ziemlich ruhig sein", fuhr er fort.

In Sachen Elektronik kann sich Burgess keine großen Veränderungen vorstellen. "Du kannst die Bikes am Anfang nicht ohne Launch-Control fahren, denn dann geht es nach hinten los. Die Traktionskontrolle muss bleiben und auch Spritspar-Strategien werden bleiben, damit du die ganze Renndistanz durchhältst. Du willst Traktion, das Hinterrad soll am Kurveneingang nicht blockiert werden und brauchst die Launch-Control zur Sicherheit. All das wird bleiben", analysierte er zum Abschluss.