Nur drei Rennen brauchte Marc Marquez in der MotoGP, um für die erste heftige Kontroverse zu sorgen. Sein Talent hatte er schon in den ersten beiden Grands Prix in der Königsklasse mit den Rang drei in Katar und dem Sieg in Texas unter Beweis gestellt, doch bei seinem Heimrennen in Jerez zeigte der damals erst 20-Jährige, dass er auch ein sensationeller Zweikämpfer ist. Dani Pedrosa fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen, doch dahinter duellierten sich Marquez und Jorge Lorenzo um den zweiten Platz. Lorenzo hatte die Nase vorne, zumindest bis zur letzten Kurve.

Marquez versuchte sich innen am Mallorquiner vorbei zu bremsen, krachte dabei in die Seite von Lorenzos Yamaha und schob ihn so von der Strecke. Marquez schnappte sich Rang zwei, Lorenzo wurde nur Dritter. Der zu diesem Zeitpunkt amtierende Weltmeister war stinksauer auf den Rookie und verwehrte ihm anschließend im Parc ferme und am Podium sogar den sonst üblichen Handschlag. Erst zwei Wochen später in Le Mans folgte die offizielle Versöhnung der beiden Spanier.

Mit einem Handschlag in Le Mans wurde der Streit beigelegt, Foto: Milagro
Mit einem Handschlag in Le Mans wurde der Streit beigelegt, Foto: Milagro

Nun, über eineinhalb Jahre nach der Kollision, die Ausgangspunkt zu einem der spektakulärsten und spannendsten Titelkämpfe der MotoGP-Geschichte war, wird das Manöver von Jerez wieder zum Thema. Gegenüber der offiziellen Seite der MotoGP bezeichnete Marquez die Aktion nämlich als seine beste in der Motorrad-Weltmeisterschaft: "Für mich persönlich war mein bestes Überholmanöver in Jerez 2013, als ich in der letzten Kurve Jorge überholt habe. Diese Aktion damals war schon am Limit, aber ich hatte zuvor noch nie jemanden in der letzten Kurve der letzten Runde eines Rennens überholt, also wollte ich es versuchen. Schlussendlich ist es mir gelungen und ich konnte den zweiten Platz auf dem Podium einfahren."