Ducati setzt Bestzeitenserie fort

Ducati setzte auch am zweiten Testtag in Sepang seine guten Eindrücke der Wintertests 2004 fort und erzielte in Person von Loris Capirossi die zweite Tagesbestzeit in Folge. Carlos Checa musste den Test aufgrund seiner Handverletzung aus der zurückliegenden Skiwoche in Madonna di Campiglio absagen.

"Es ist ein wahrer Genuss auf diese Weise zu arbeiten und eine große Befriedigung sowie ein starker Schub", sprudelte es aus dem Bestzeithalter Capirossi nur so heraus. "Wir konnten viel Arbeit erledigen und verschiedene Setups testen." Zudem konnte man auch mit den Bridgestone-Reifen einen Schritt nach vorne machen.

"Ich war etwas enttäuscht als ich alle anderen auf der Strecke sah, aber ich konnte heute nicht testen, da ich massive Kopfschmerzen hatte", begründete Carlos Checa sein entschuldigtes Fehlen. "Hoffentlich geht es mir morgen besser und ich kann dann wieder mitmischen."

Yamaha: Rossi gibt den Ton an

Auch am zweiten Testtag platzierte sich der amtierende Champion Valentino Rossi nach 55 absolvierten Runden als bester Yamaha-Pilot in den langen Zeitenlisten. Auf dem Testprogramm standen dabei Setuparbeiten mit der neuen M1 sowie Michelin-Reifentests für die bevorstehende Saison.

"Ich bin ziemlich glücklich mit der Arbeit die wir heute erledigen konnten", erklärte Rossi nach dem Abschluss der Tests. "Wir arbeiteten an der Aufhängung und dem Setup und das Bike gab uns gute Daten und ein gutes Gefühl."

Nachdem man gestern bei manchen Dingen den "falschen Weg" eingeschlagen hatte, konnte das Team heute wieder zurück auf die Ideallinie finden. "Wir arbeiteten hauptsächlich daran das Bike agiler zu machen, damit es auf diesem Gebiet mehr wie das 2004er Bike ist und wir konnten uns heute Morgen wirklich gut verbessern."

Diesen Eindruck konnte auch Neuzugang Colin Edwards bestätigen: "Wir konnten die Kinderkrankheiten des ersten Tags aussortieren und ich bin heute sehr viel glücklicher", so der Amerikaner. "Insgesamt fühlt sich das neue Bike nun nicht mehr so sehr viel anders als das alte an, aber das gesamte Paket ist gut."

Bei Fortuna Yamaha Tech 3 zeigte man sich unterdessen ebenfalls zufrieden. Während Toni Elias von seiner gestrigen Handverletzung leicht gehandicapt wurde, konnte Ruben Xaus einen frühen Sturz ohne Verletzung überstehen.

"Nach dem Crash kamen die Yamaha Ingenieure in meine Box und sagten uns, dass wir von vorne anfangen sollten", gab Xaus zu Protokoll. "Das war die richtige Entscheidung, denn am Nachmittag fühlte ich mich viel komfortabler und die M1 lief viel besser."

Der verletzte kleine Finger von Toni Elias wurde derweil mit unkonventionellen Methoden zur Arbeit überredet: "Meine Handschuhfirma kam zu mir und erlaubte mir dank eines kleinen Tricks raus zu fahren: Mein rechter Handschuh war zwei Nummern größer als mein linker!"

Honda: Viel Arbeit bei HRC

Bei Honda spulte die neue Nummer 1 Max Biaggi das komplette Testprogramm ab: Aufhängung, Balance und Reifen. Zudem arbeitete Nicky Hayden an der Vorderradaufhängung sowie einigen Reifenkombinationen. Am Tagesende konstatierte Biaggi: "Es muss ein Fehler vorliegen. Ich hatte nicht erwartet nach meiner Verletzung auf Anhieb wieder so schnell zu sein – und das mit dem letztjährigen Bike."

Teamkollege Hayden sprach derweil von "keinem schlechten" Tag, an dem er viel Zeit mit den neuen Michelin Reifen verbrachte. "Sowohl die Vorder- als auch einige Hinterreifen versprechen ziemlich gute Grip-Level", analysierte der Amerikaner. "Wir sahen uns auch einige verschiedene Aufhängungseinstellungen an und grundsätzlich lief alles ziemlich gut."

Bei Telefonica MoviStar Honda konzentrierten sich Sete Gibernau und Neuzugang Marco Melandri hingegen auf Chassis-Einstellungen und Arbeiten an der Aufhängung sowie den Reifen. "Das war heute ein sehr viel besserer Tag als gestern", lobte der spanische Vizetitelträger die heutige Testarbeit. "Wir arbeiteten sehr hart und sammelten so viele Daten wie möglich."

Melandri zeigte sich unterdessen "ziemlich glücklich": "Ich testete einige neue 2005er Motorenteile. Diese Wintertests sind für mich sehr wichtig, da ich mich an die Kraftübertragung des Bikes gewöhnen muss. Deshalb nehme ich alles Schritt für Schritt. Viele Fahrer sind bei den Wintertests schnell, aber man kann bei den Tests keinen Titel gewinnen."

Dies gilt natürlich auch für die neue Camel Honda Fahrerpaarung Alex Barros und Troy Bayliss. Während sich der Brasilianer dabei erneut über einen "großartigen Tag" voller "produktiver" Tests freute, ist sein australischer Teampartner mit seinem Basis-Setup weiterhin unzufrieden.

"Es war ein ziemlich schwieriger Tag heute", erklärte Bayliss. "Obwohl ich meine beste Zeit verbessern konnte, fühle ich mich im Sattel nicht so richtig wohl. Da das Jerez-Bike ziemlich gut lag und die anderen Hondas hier schon ziemlich gut abgestimmt sind, weiß ich nicht wirklich warum es bei mir auf der Strecke nicht klappt."

Makoto Tamada setzte unterdessen seine Reifentests für Michelin fort und fand dabei wieder einmal einen gravierenden Unterschied zwischen den Bridgestone-Pneus die er im letzten Jahr fuhr sowie den diesjährigen Michelin-Gummis. "Ich habe heute sehr, sehr viele Reifen ausprobiert, fuhr aber nicht sehr viele Runden mit ihnen. Wenn ich morgen einen guten Reifensatz finden sollte, dann werde ich damit aber auch einen Ausdauertest fahren."

Kawasaki: Produktiver Testtag für die Grünen

Für Shinya Nakano und Alex Hofmann standen am zweiten Testtag des Jahres 2005 wieder einmal Reifentests für Bridgestone auf dem Programm: Entsprechend hieß es mit der 2004er Ninja neue Konstruktionen und Mischungen zu testen und einzuordnen.

"Das 2004er Chassis war im letzten Jahr unsere Stärke, weswegen ich eine gute Basis für die Bridgestone-Reifentests hatte", gab Hofmann nach seinem Tageswerk, welches am Morgen auch weitere Setuparbeiten an der 2005er Maschine enthielt, zu Protokoll. "Die Hinterreifen zeigen eine verbesserte Traktion und Haltbarkeit und ich mag das Gefühl der neuen Vorderreifen."

Shinya Nakano zeigte sich ebenfalls "glücklich" mit dem Testverlauf und lobte Bridgestone für die "viele Arbeit", welche man offensichtlich über den Winter geleistet hat. "Ich konzentrierte mich auf die Hinterreifen und benutzte ein Basissetup der 04er Ninja ZX-RR. Einige der neuen Konstruktionen boten dabei ein verbessertes Fahrbarkeits- und Haltbarkeitslevel."