Am zweiten Tag der gemischten Testfahrten von MotoGP, Superbike, Moto2 und Supersport in Jerez war Stefan Bradl der schnellste Mann auf der Strecke. Mit seinem neuen Arbeitsgerät, der Forward-Yamaha, spulte er am Mittwoch 49 Runden am Ricardo-Tormo-Circuit ab und legte einen besten Umlauf von 1:39.593 Minuten hin. Somit nahm er Alvaro Bautista, der mit dem neuen Aprilia-MotoGP-Prototypen Zweiter wurde, über eine Sekunde ab. Eine durchaus beeindruckende Leistung des Zahlingers. Hector Barbera belegte auf der Open-Ducati im Team Avintia Racing Rang drei.

Bradls Forward-Racing-Teamkollege Loris Baz wurde Fünfter, 1.613 Sekunden zurück. Wesentlich schlechter als dem französischen Rookie erging es aber einem MotoGP-Heimkehrer. Marco Melandri auf der zweiten Aprilia wurde nur Elfter, geschlagen von zahlreichen Superbike-Piloten. Mehr als 2,4 Sekunden verlor er auf Spitzenreiter Bradl.

Rea führt WSBK-Fraktion an

Im internen Kampf der Superbikes hatte Jonathan Rea. Der Kawasaki Neuzugang konnte als Vierter mit 1.145 Sekunden Rückstand auf die MotoGP-Bestzeit die Lücke absolut in Rahmen halten. Randy de Puniet, Alex Lowes, Tom Sykes oder Michael van der Mark verloren da auf den folgenden Rängen schon rund sechs Zehntel mehr. Weltmeister Sylvain Guintoli lag auf der für ihn neuen Honda gar mehr als 2,2 Sekunden zurück.

De Puniet hatte sein Testprogramm und seine Eingewöhnung auf der WSBK-Suzuki fortgesetzt und fühle sich auf der GRX-R immer wohler. Das zeigten auch seine Rundenzeiten, denn er war zweitschnellste Superbike-Pilot und lag noch vor seinem Teamkollegen Alex Lowes. "Wir fühlen uns immer wohler und arbeiten als Team immer besser zusammen. Ich habe ein gutes Gefühl und habe langsam Spaß daran, das Bike zu fahren."

"Das ist ein großartiger Start", fuhr der Franzose fort. "Mein Teamkollege leistet gute Arbeit, was großartig ist, denn wir können zusammenarbeiten, um am ersten Wochenende sehr stark zu sein." De Puniet könne sehen, dass er nah an der Spitze ist und das sei ihm wichtig. "Obwohl das nur ein Wintertest ist. Aber es ist gut, das Jahr so zu beenden. Ich hoffe, dass das Wetter auch am Donnerstag gut ist, aber auch im Nassen am ersten Tag war mein Gefühl sehr gut."

Randy de Puniet kommt immer besser zurecht, Foto: Suzuki
Randy de Puniet kommt immer besser zurecht, Foto: Suzuki

Lowes arbeitete auf abgefahrenen Reifen, um für die Rennen der nächsten Saison ein besseres Gefühl zu bekommen. "Hoffentlich wird uns das in Australien helfen", spielte er auf den Auftakt an. "Wir testen, also funktionieren einige Dinge nicht, einige funktionierten und wir finden langsam ein neues Grund-Setting für das Bike, das anders ist als im letzten Jahr und ich denke, das ist die richtige Richtung. Wir arbeiten hart, denken an die Rennen und hoffentlich sind wir auf Phillip Island in einer besseren Position."

Salom bester Moto2-Pilot

Auch diverse Moto2-Teams waren am Mittwoch zu Testzwecken in Jerez. Von ihnen war Luis Salom, der 2015 seine zweite Saison in der mittleren Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft bestreiten wird, der Schnellste. Er lag nach 70 Runden 3,330 Sekunden hinter Bradl zurück. Seine ersten Verfolger Anthony West und Alex Rins verloren bereits über vier Sekunden.

PlatzierungFahrerZeitRundenKlasse
1Stefan Bradl1:39.59349MotoGP
2Alvaro Bautista+1.00555MotoGP
3Hector Barbera+1.03532MotoGP
4Jonathan Rea+1.14571WSBK
5Loris Baz+1.61357MotoGP
6Randy de Puniet+1.70374WSBK
7Alex Lowes+1.72868WSBK
8Tom Sykes+1.74289WSBK
9Michael van der Mark+1.84482WSBK
10Sylvain Guintoli+2.22063WSBK
11Marco Melandri+2.41343MotoGP
12Luis Salom+3.33070Moto2
13Anthony West+4.06277Moto2
14Alex Rins+4.16485Moto2
15Jules Cluzel+4.36581WSS