Die MotoGP-Saison 2014 ist mit dem Ende der Testfahrten in Valencia endgültig Geschichte. Bevor wir das aufregende Jahr aber im Archiv ablegen, werfen wir noch einen letzten Blick in die Statistiken der abgelaufenen Saison und küren Kaiser, Könige und solche, die es eigentlich einmal werden wollten.

Der Marathonmann: Hiro Aoyama

Hiro Aoyama fuhr die maximale Rundenanzahl in dieser Saison, Foto: Gresini
Hiro Aoyama fuhr die maximale Rundenanzahl in dieser Saison, Foto: Gresini

Ein einziger Pilot bestritt in dieser Saison jeden einzelnen der 448 Rennkilometer: Hiroshi Aoyama. Der Japaner kam in jedem der 18 Rennen ins Ziel und wurde dabei nie überrundet. Damit ist Aoyama der erste Fahrer seit Jorge Lorenzo 2010, dem dieses Kunststück gelingt. Um ein Haar hätte der Japaner auch in allen Rennen gepunktet. In Assen verpasste er Rang 15 aber um 2,1 Sekunden. Mit 17 Punkteresultaten ist Aoyama dennoch Spitzenreiter - gemeinsam mit Marc Marquez, Valentino Rossi und Andrea Dovizioso.

Der Trainings-Kaiser: Marc Marquez

Ganze 72 Trainingssessions gab es in diesem Jahr, 32 Mal lachte dabei Marc Marquez von der Spitze des Klassements. In Katar, Silverstone und Valencia schnappte er sich alle vier Trainingsbestzeiten. Bei acht der 18 Rennen war der Weltmeister Tagessschnellster am Freitag, immerhin sieben Mal zog er nach drei Trainings als Schnellster in das zweite Qualifying-Segment ein. Die Konkurrenz folgt mit Respektabstand: Aleix Espargaro kommt auf neun Einzelbestzeiten und fünf Freitagsbestzeiten. Dani Pedrosa zog viermal als Schnellster direkt in Q2 ein.

Marc Marquez: Er jubelte nicht nur sonntags, sondern war meist schon am Freitag und Samstag unschlagbar, Foto: Milagro
Marc Marquez: Er jubelte nicht nur sonntags, sondern war meist schon am Freitag und Samstag unschlagbar, Foto: Milagro

Der König des Qualifyings: Marc Marquez

15 Mal erste Reihe, davon 13 Mal auf Pole Position - Marc Marquez war der unumstrittene Königs des Qualifyings in der abgelaufenen Saison. Keinem anderen Piloten war überhaupt mehr als eine Pole Position vergönnt, nur Dani Pedrosa (10) und Jorge Lorenzo (9) schafften es zumindest in der Hälfte der Rennen in die erste Startreihe. Insgesamt war zwölf Piloten ein Start aus der ersten Reihe vergönnt.

Die Bruchpiloten: Crutchlow, Bautista & Co.

17 Mal gestartet, dabei achtmal ausgefallen - so sieht die verheerende Bilanz von Cal Crutchlow aus. Dabei suchten ihn sowohl Defekte heim, als auch selbstverschuldete Stürze. Bei einem Crash in Austin zog er sich auch seine Handverletzung zu, die ihn für das Rennen in Argentinien außer Gefecht setzte. Mit acht Ausfällen bei nur 301 absolvierten Runden geht die Rote Laterne des Bruchpiloten Nummer eins an Crutchlow. Ebenfalls negativ aufgefallen sind Alvaro Bautista (7 Ausfälle), Karel Abraham und Danilo Petrucci (je 6 Ausfälle).

Meister des Überholmanövers: Valentino Rossi

Rossi in seinem Element: Im Schnitt macht er pro Rennen drei Plätze gut, Foto: Milagro
Rossi in seinem Element: Im Schnitt macht er pro Rennen drei Plätze gut, Foto: Milagro

Sämtliche Überholmanöver der 18 Saisonrennen zu zählen, würde wohl bis zum Start der nächsten Saison dauern. Eine gute Methode die Rennperformance zu vergleichen, ist aber ein Blick auf die Verbesserung der Position zwischen Startschuss und Zielflagge. Da ist Valentino Rossi unter den Top-Piloten immer noch der König. Sein Ausfall in Aragon nicht mitgerechnet, verbesserte sich der Doktor in 14 Rennen. Nur in Austin, Motegi und Valencia kam er an einer schlechteren Position ins Ziel als jener, an der er gestartet war. In Summe machte Rossi 52 Positionen zwischen Rennstart und Zieleinlauf gut. Das macht einen Schnitt von 2,89 Plätze pro Rennen. Der Altmeister gehört also noch lange nicht zum alten Eisen.

Das Podium als Fall für vier

Einen Großteil der Podiumsplätze in der abgelaufenen Saison teilten sich Honda und Yamaha untereinander auf. Marc Marquez schaffte es 14 Mal zur Siegerehrung, Rossi 13 Mal, Lorenzo elfmal und Pedrosa immerhin zehnmal. Für den Rest des Feldes blieben damit nur sechs weitere Podestplätze, die an Andrea Dovizioso (2), Bradley Smith, Alvaro Bautista, Cal Crutchlow und Aleix Espargaro (je 1) gingen.