Bevor Loris Baz seine neue Saison in der MotoGP wirklich beginnen konnte, musste er sich noch einmal mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen - genauer mit dem letzten Rennwochenende der World Superbike in Katar, an dem er gegen die Teamorder verstieß und Tom Sykes nicht den zweiten Platz überließ. "Ich wollte die Saison direkt nach dem Rennen beenden, aber das ging dann leider nicht mehr richtig. Ich komme hierher und muss über die Superbike reden. Das ist nicht, was ich wollte. Jetzt gehört das der Vergangenheit an", erklärte er am Dienstag.

"Es ist passiert, ich habe meine Gründe genannt und ich denke, ich hatte gute Gründe. Das heißt nicht, dass ich das in Zukunft wieder mache. Ich hoffe, dass ich hier eine viel bessere Beziehung zu meinem Teamkollegen habe. Es hat sehr gut begonnen und auch viel besser als die Vorhergehende", spielte er auf Stefan Bradl an, der von nun an im Forward Racing Team an der Seite des Franzosen fahren wird.

Abgesehen davon erlebte Baz einen recht schwierigen zweiten Testtag in Valencia. Er stürzte zwei Mal im Regen. "Die Strecke war sehr feucht am Anfang und ich hatte ein sehr gutes Gefühl für das Bike unter diesen Bedingungen. Dann begann es etwas abzutrocknen, zumindest war weniger Wasser auf dem Asphalt und ich hatte ein seltsames Gefühl zum Vorderreifen. Ich habe versucht, wie ich so fahren muss und da ist mir das Vorderrad weggerutscht. Wir müssen die Daten und alles noch checken. Ich habe aber mit den Bridgestone-Leuten gesprochen und beginne es langsam zu verstehen. Die Reifen sind ganz anders als die in der Superbike. Ich muss mich daran gewöhnen. Es ist nie gut, zu stürzen, aber jedes Mal, wenn du ein neues Abenteuer beginnst, dann musst du viel dabei lernen", sagte er.

Die Bridgestone-Regenreifen seien wie auch die Slicks komplett anders als die Pirelli-Reifen der WSBK. "Pirelli war immer sehr weicht, Bridgestone ist sehr hart, aber du kannst damit viel mehr Speed mitnehmen. Du hast aber weniger Feedback vom Reifen. Ich habe am Nachmittag beim Sturz aber nicht härter gepusht als zuvor, also verstehe ich nicht, wie das passiert ist. Gut, es war nicht so schlimm, ich habe mich nicht verletzt. Es tut mir nur fürs Team leid, dass ich ihnen so viel Arbeit gemacht habe. Das ist natürlich nie gut. Ich bin trotzdem zuversichtlich für morgen."

Im direkten Vergleich stellte Baz noch weitere Unterschiede zwischen den Maschinen der World Superbike und seiner neuen Open-Yamaha in der MotoGP her: "Das Bike ist nicht so kraftvoll wie das Superbike. Der Motor ist aber sehr ruhig, es ist also leichter, die Traktion zu kontrollieren und die Wheelie-Kontrolle ist auf viel höherem Niveau als beim Superbike. Das ist also leicht."