Der Traum vom zweiten Saisonsieg 2014 erfüllte sich für Dani Pedrosa beim Saisonfinale der MotoGP nicht. Auf dem Circuit Ricardo Tormo nahe Valencia - wo der Repsol-Honda-Pilot in der Königsklasse bereits drei Mal obsiegte - lag er zwar gegen Mitte des Rennens in unmittelbarer Schlagdistanz zur Spitze, musste in Folge eines kurzen Regenschauers jedoch abreißen lassen. Während Pedrosa massive Probleme bei den schwierigen Streckenbedingungen offenbarte, setzte sich das Führungsduo Marc Marquez und Valentino Rossi schnell und deutlich ab.

Lag Pedrosa vor dem Schauer innerhalb 1,5 Sekunden zum Führenden Marquez, betrug das Defizit nur wenige Umläufe später bereits rund sieben Sekunden. In einem letztlich einsamen Rennen auf Platz drei brachte der WM-Vierte dann sein zehntes Podium des Jahres mit über zehn Sekunden Rückstand ungefährdet ins Ziel: "Es war ein sehr schwieriges Rennen, das für mich deutlich besser hätte enden können", resümierte Pedrosa. "Natürlich ist ein Podestplatz immer gut, aber gegen Mitte des Rennens hatte ich reelle Siegchancen, ehe der Regen kam."

Pedrosa nach Sturz- und Ausfallserie beeindruckt

Sichtlich eingeschüchtert von den äußeren Umständen nahm Pedrosa massiv Tempo raus, was nach den vermehrten Stürzen in jüngster Vergangenheit durchaus verständlich erschien. "Ich hatte einfach kein Gefühl dafür, wo in den einzelnen Kurven das Limit war, und wollte einen Crash natürlich um jeden Preis vermeiden. Kurve eins und zwei waren trocken, aber danach war alles feucht und rutschig. Plötzlich musste man mit einem ganz anderen Rhythmus fahren. Ich war dann leider wohl zu vorsichtig, aber Marc und Vale haben da einfach auch einen guten Job gemacht."

Nach Rang drei in Valencia war Dani Pedrosa nicht wirklich zum Lachen zumute, Foto: Honda
Nach Rang drei in Valencia war Dani Pedrosa nicht wirklich zum Lachen zumute, Foto: Honda

Nach Stürzen in Aragon, einem Ausfall auf Philipp Island sowie zwei weiteren Crashes in Sepang zeigte sich Pedrosa sichtlich gebrandmarkt - und gab dies auch unumwunden zu: "Es war für mich enorm wichtig, das Rennen zu beenden und einmal wieder das Gefühl zu bekommen, im Ziel anzukommen und auf dem Podium zu stehen. Leider habe ich heute nicht das Maximum erreicht, aber so ist es auch nicht ganz schlecht." Dennoch machte der Spanier auch positive Dinge aus: "Ich hatte leider keinen perfekten Beginn ins Rennen, aber danach war ich sehr schnell unterwegs und habe mich schnell auf Rang drei vorgearbeitet."

Schwieriger Strategie-Poker

Während der entscheidenden Phase im Regen dachte Pedrosa dann sogar über einen Bike-Wechsel nach, entschied sich aber richtigerweise dagegen: "Ein paar Runden lang war es wirklich eine Entscheidung auf Spitz und Knopf, denn es war stellenweise doch viel Wasser auf der Strecke und sogar unser Visier war schon ganz voll mit Tropfen. Ich habe mich dann jedoch am Führungsduo orientiert und abgewartet, was sie machen. Als sie draußen blieben, bestand keine Notwendigkeit mehr, das Bike zu wechseln."

Mit der Zielflagge endete für den Spanier dann auch gleichzeitig eine Ära: Mike Leitner, der seit Pedrosas Aufstieg in die Königsklasse als dessen Crewchief fungierte, wird ab Montag durch Ramon Aurin ersetzt. Aus diesem Grund wird Pedrosa sehr wahrscheinlich auch den Testauftakt am Montag ausfallen lassen: "Ich muss viel erledigen mit dem Team und das wird mir wohl zeitlich nicht reichen. Wir brauchen auch einfach mal eine Pause, vor allem die Mechaniker sind echt am Limit. Ich werde wohl wie im Vorjahr also erst am Dienstag einsteigen."