Neben Südostasien ist Südamerika der Markt, in dem die großen Motorradhersteller wie Honda und Yamaha mit Hilfe der MotoGP ihre Absatzzahlen steigern wollen. Aktuell wird auf dem Kontinent aber mit dem Grand Prix von Argentinien nur ein Rennen ausgetragen. Eigentlich wäre 2014 auch erstmals seit 2004 wieder ein Stopp in Brasilien geplant gewesen, doch daraus wurde nichts. Das Autodromo Internacional Nelson Piquet in Brasilia wurde nicht wie versprochen auf Vordermann gebracht.

Daraufhin wollten die Betreiber des Autodromo Internacional Ayrton Senna nahe Goiania in die Presche springen. Auch diese Anlage bedurfte einer Generalüberholung, die aber nicht in ausreichendem Maß geschehen ist.

Javier Alonso, geschäftsführender Direktor von Promoter Dorna erklärte bei MCN die Probleme: "Die Strecke in Goiania ist noch nicht bereit. Die Anlage wurde zwar überarbeitet, aber sie entspricht immer noch nicht dem Standard, den wir verlangen. Wir haben ihnen aber gesagt, was nötig ist. Wir brauchen Versorgungswege, aber es gibt keine. Wir brauchen Mauern, die die Strecke begrenzen und auch die gab es nicht. Außerdem brauchen wir ein ordentliches Medical Center, was es auch nicht gibt. Wir haben ihnen gesagt, dass sie jetzt an dem Projekt arbeiten sollen. Dann können wir vielleicht am Ende des nächsten Jahres einen Test durchführen."

Der Grand Prix von Argentinien war 2014 ein voller Erfolg, Foto: Honda
Der Grand Prix von Argentinien war 2014 ein voller Erfolg, Foto: Honda

Springt Chile ein?

Ein Brasilien-Grand-Prix scheint in absehbarer Zeit also mehr als unwahrscheinlich. Nun muss das bevölkerungsreichste Land Südamerikas noch dazu aufpassen, nicht durch den Rost zu fallen. Schon nächstes Jahr will die Dorna nämlich in Chile auf einer neu gebauten Strecke in der Nähe der Hauptstadt Santiago mit der Superbike-Weltmeisterschaft eine Art Probelauf absolvieren. Wenn alles nach Wunsch läuft, könnte 2016 die MotoGP folgen und Chile so Brasilien den Platz im WM-Kalender vor der Nase wegschnappen.