In Malaysia wartete auf die deutschen Fahrer nicht nur eine selektive Strecke, sondern die wegen der Tropenhitze schwierigsten klimatischen Bedingungen des Jahres. Während die deutschen Jungs in den beiden größeren Klassen überwiegend stark unterwegs waren bzw. allesamt gute Resultate eingefahren haben, taten sich die beiden Vertreter in der Moto3 erneut schwer. Die ausführliche Analyse des Malaysia-Weekends:

MotoGP: Bradl fährt endlich wieder ein starkes Resultat ein

Nach der Australien-Pleite war Stefan Bradl in Malaysia auf Wiedergutmachung aus. Am Trainingsfreitag zeigte er sich erneut konkurrenzfähig. Im ersten Training reichte es zu Platz fünf (+0.337). Das zweite Training wurde nach einem gehörigen Monsunregen verschoben, auf der nassen Strecke war Bradl dann am Ende Siebter (+2.203). Auch am Samstag war Bradl wieder gut dabei, mit Position fünf (+0.412) im FP3 gelang der direkte Einzug ins Q2, während er im fürs Rennen wichtigen FP4 den sechsten Platz (+1.035) belegte. Bradls Taktik im Qualifying ging voll auf: er schnappte sich genau zum richtigen Zeitpunkt das Hinterrad von Marc Marquez, nämlich als der seine Rekordrunde hinlegte. Bradl fuhr in Marquez‘ Windschatten zu Startplatz vier (+0.681). Damit war im Rennen einiges möglich. Zunächst fiel Bradl auf Platz fünf zurück, er profitierte jedoch von Pedrosas Ausfall und den technischen Problemen der Werks-Ducatis. Ansonsten wäre wohl Platz sieben (wie in den schnellsten Rennrunden, +1.163) das Maximum gewesen. Gegen den aufkommenden Bradley Smith konnte Bradl seine vierte Position (+1.062 Sek./Runde) bis ins Ziel halten.

Moto2: Alle drei Deutschen in den Top-10

Jonas Folger war in Sepang wieder mal der Pechvogel im Rennen. Ins Rennwochenende startete er stark als Fünfter (+0.396) und Sechster (+0.878) in beiden Freitagstrainings. Samstagvormittag konnte er noch mit Platz sechs nahtlos an die Leistung anknüpfen, aber im Qualifying haderte Folger mit dem Verkehr in der Session. Letztlich fuhr er Startposition zwölf heraus. Von dort aus wurde Folger in die Kollision in der ersten Kurve verwickelt und fiel weit zurück. Im Anschluss zeigte er noch eine grandiose Aufholjagd (mit einer Pace, ähnlich jener der Spitzenfahrer im Rennen) bis auf Rang neun (+1.026 Sek./Runde) im Ziel. Was für Folger drin gewesen wäre, wird mit einem Blick auf die schnellsten Runden deutlich: Dort liegt der Deutsche auf Platz fünf (+0.498).

Noch stärker als Folger war in Sepang Sandro Cortese. Im ersten (+0.276) und dritten (+0.357) Training lag Cortese mit jeweils Position vier vor seinem Landsmann. Nur im nassen zweiten Training ließ es Cortese als 17. (+1.722) etwas langsamer angehen. In der Qualifikation gelang ihm sogar der Sprung in die erste Startreihe als Dritter (+0.277). Am Sonntag war Cortese nicht mehr ganz so konkurrenzfähig wie zuvor. Im Warm Up schon Elfter (+0.606), ging es auch im Rennen von Startplatz drei sukzessive nach hinten für den Deutschen. Mit Position sieben (+0.824 Sek./Runde) im Ziel hatte der Deutsche das Maximum im Rennen erreicht. In der Übersicht der schnellsten Runden ist Cortese Achter (+0.640).

Etwas mehr Schwierigkeiten in Malaysia hatte Marcel Schrötter. Der dritte Deutsche in der Moto2 tat sich zunächst schwer, auf das Level der vorherigen Events zu kommen. Am Freitag sprangen für ihn die Plätze 19 (+1.184) und 18 (+1.798) heraus. Am Samstag ging es für Schrötter aber weiter nach vorne: Position 15 (+1.258) im dritten Training, in der Qualifikation kratzte er als Elfter (+0.740) dann an den Top-10. Im Rennen war Schrötter unauffällig unterwegs, war mit Ausnahme von Sam Lowes und dem von hinten kommenden Folger in keinerlei Zweikämpfe verwickelt und komplettierte als einsamer Zehnter (+1.310 Sek./Runde) ein geschlossenes deutsches Top-10-Ergebnis. Bei den schnellsten Runden ist Schrötter auf 14 (+1.119) notiert.

Moto3: Wieder keine Punkte für die Deutschen

Für Philipp Öttl sollte es in Malaysia zu einem weiteren desaströsen Wochenende kommen. Am Freitag kam der junge Deutsche überhaupt nicht auf Tempo und landete nur auf den Plätzen 31 (+3.376) und 33 (+3.918). Nicht besser wurde es im dritten Training, Öttl erreichte hier Rang 31 (+3.378). Auch im Qualifying reichte Öttls Zeit nur für Startposition 30 (+3.607) im Rennen. Dort lief es für ihn, wie schon die ganze Saison über, wieder besser. Einige Ausfälle sorgten dafür, dass er mit seiner Gruppe um den letzten Punkt stritt. Öttl musste in der letzten Runde abreißen lassen und kam so auf Platz 18 (+2.154 Sek./Runde) ins Ziel. Bei den schnellsten Runden ist er auf Rang 28 (+2.614) notiert.

Luca Grünwald war in Malaysia nur bedingt besser als Öttl. Auf der für ihn neuen Strecke schaffte er es am Trainingsfreitag auf die Plätze 28 (+3.047) und 32 (+3.802). Eine leichte Steigerung gelang ihm dritten Training mit Rang 26 (+2.943). Im Qualifying fuhr sich Grünwald dann mit Position 24 (+3.145) eine bessere Ausgangsposition für den Kampf um Punkte heraus als sein Landsmann. Grünwald wurde im Rennen durch die Ausfälle nach und nach vorgespült und kämpfte zusammen mit Remy Gardner um den letzten Punkt. Aber die Top-15 scheinen für Grünwald in diesem Jahr wie verhext zu sein. Er wurde schließlich 16. (+2.084 Sek./Runde) und verpasste den letzten Punkt um 38 Tausendstel. Bei den schnellsten Runden ist Grünwald 27. (+2.436).