Abseits der Kameras in Sepang krönte sich das Brüderpaar Aleix und Pol Espargaro mit wahrlich ehrbaren Auszeichnungen. Trotz Sturzes in Runde zwei durfte Aleix nach Rennende über seinen dritten Titel der ‚zweiten MotoGP-Klasse‘ in Serie jubeln. In den Jahren 2012 und 2013 hatte er sich in Diensten von Aspar jeweils die Auszeichnung als CRT-Weltmeister gesichert. Nachdem diese Klasse zur aktuellen Saison der Open-Kategorie weichen musste, feierte der ältere Espargaro nach seinem Wechsel zu Forward auf seinem Yamaha Production Racer nun auch dort souverän den Titel.

"Ich bin etwas enttäuscht, dass ich durch meinen Sturz nun meinen sechsten Rang in der WM vorerst verloren habe, auf der anderen Seite kann ich meine Freude über den Titel in der Open-Klasse jedoch nicht verbergen", resümierte Aleix nach dem Rennen. "Für mein Team und mich ist das ein fantastisches Ergebnis, und ich bin glücklich, dass ich mich so von dieser tollen Truppe verabschieden kann. Besser hätte ich Forward, Yamaha, aber auch meine Mechaniker und mich selbst für die monatelange harte Arbeit nicht belohnen können", gestand Espargaro, der 2015 als Werkspilot für Suzuki startet, zufrieden.

Bruder-Duell um WM-Rang sechs spitzt sich zu

Mit 117 zu 75 Punkten liegt er vor dem Saisonfinale in Valencia uneinholbar in Front. Nur ein höchst unwahrscheinlicher Sieg von Gresini-Pilot Scott Redding in Sepang hätte überhaupt noch einmal Spannung in diese Sonderwertung gebracht. Auch Pol Espargaro durfte am Sonntag einen Erfolg über Redding feiern. In der Wertung zum Neuling des Jahres liegt er mit 126:75 Punkten nun ebenfalls uneinholbar in Front. Trotz gebrochenen Mittelfußknochens zauberte Pol unter Schmerzmitteln einen sechsten Rang nach Hause – und sicherte sich somit ebenfalls die Führung im familieninternen WM-Duell um Platz sechs.

"Der Titel des Rookies des Jahres bedeutet mir natürlich eine Menge, aber auf dem Papier konnte in dieser Kategorie ja nicht mehr viel schief gehen. Ich freue mich eher darüber, dass ich auch mit meiner schwierigen Verletzung von gestern noch ein derart positives Ergebnis einfahren und auch noch meinen Bruder in der WM überholen konnte", frohlockte der jüngere Espargaro. Mit nun 126:117 Punkten hält Pol, der just an diesem Tag seinen Titel als Weltmeister der Moto2 an den neuen Champion Esteve Rabat verlor, vor dem Saisonfinale in Valencia alle Trümpfe in der Hand.

Da Tech-3-Teamkollege Bradley Smith mit 119 Punkten ebenfalls noch auf WM-Platz sechs lauert, geht es für Pol in Valencia um doppelt viel: "Es ist doch ganz klar. Ich will Sechster werden, denn das bedeutet, dass ich sowohl meinen Teamkollegen als auch meinen großen Bruder hinter mir gelassen hätte – und das würde mich sehr glücklich machen", verriet Espargaro mit einem Augenzwinkern. Sollte dies in Valencia nicht gelingen, muss sich der aufstrebende Star jedoch keinesfalls grämen. Mit seinem Titel des Neuling des Jahres sowie konstanten Platzierungen in den Top war das Jahr für den Yamaha-Satelliten-Pilot dennoch ein voller Erfolg.