Bitteres Pech für Tech-3-Pilot Pol Espargaro. Nach seinem heftigen Abflug per Highsider im dritten Freien Training der MotoGP zum Grand Prix von Malaysia zog sich der amtierende Moto2-Weltmeister einen Bruch des Mittelfußknochens im linken Fuß zu. Das vierte Freie Training sowie das Qualifying muss Espargaro nun definitiv sausen lassen, behält sich einen Rennstart jedoch aktuell noch vor.

"Die Verletzung ist absolut keine gute Neuigkeit, aber okay. So ist es nun eben jetzt und ich muss einen Weg finden, damit umzugehen", kommentierte Espargaro lapidar. Aufstecken kommt für die spanische Kämpfernatur allerdings nicht in Frage: "Ich werde die Verletzung permanent mit Eis kühlen und vielleicht klappt es morgen ja doch mit dem Rennstart. Es wird extrem schwierig, aber ich werde alles geben und hart kämpfen, um es zu schaffen."

Bautista und Redding erkennen Probleme an Espargaros Bike

Espargaro wurde während des Einlenkens in Kurve eins von seiner Satelliten-Yamaha gehebelt, überschlug sich in der Luft und landete unsanft auf dem harten Asphalt. Untersuchungen in der Clinica Mobile ergaben daruafhin die schwere Verletzung des Spaniers, der sich aktuell im erbitterten Kampf um WM-Rang sechs mit Bruder Aleix sowie Teamkollege Bradley Smith befindet.

Bereits vergangenen Sonntag musste Espargaro einen harten Crash wegstecken, Foto: Milagro
Bereits vergangenen Sonntag musste Espargaro einen harten Crash wegstecken, Foto: Milagro

Ursache für den Sturz scheint nach aktuellem Informationsstand ein Defekt an einer Öl-Leitung an Espargaros M1-YZR Espargaros gewesen zu sein, der durch ein aufgewirbeltes Stück Glas auf der Strecke ausgelöst wurde. Dieses stammte möglicherweise von einem Unfall aus vorangegangenen Auto-Rennen auf dem viel genutzten Kurs.

Nur wenige Augenblicke vor dem Unglück war Espargaro noch von den Kontrahenten Alvaro Bautista und Scott Redding auf der Strecke darauf hingewiesen worden, dass etwas an seinem Bike nicht zu stimmen scheint. Espargaro setzte seine Fahrt nach kurzem Check der Situation jedoch unbeirrt fort und kam wenig später zu Fall. Seine Maschine fing umgehend Feuer – die Session wurde per Roter Flagge unterbrochen.

Gänge schalten als größtes Problem

"Alvaro und Scott haben mich darauf hingewiesen, dass etwas nicht in Ordnung sein kann, weswegen ich das Bike während meiner langsamen Fahrt genau inspiziert habe. Leider konnte ich nichts feststellen und auch vom Gefühl her hatte ich keinerlei Beeinträchtigungen", verriet Espargaro. Nachdem er seine Zeitenhatz dann am Limit fortgesetzt hatte, verunfallte er am Ende der langen Start-und-Ziel-Geraden, da austretendes Öl ihn Grip und Bremsfunktion kosteten.

Sollte Espargaro am Sonntag früh für fahrtüchtig erklärt werden und starten, siegt er sich jedoch einer schwierigen Aufgabe gegenüber. "Größtes Problem wird es sein, die Gänge zu wechseln. Ich bin mir sicher, dass mir das enorme Schmerzen bereiten wird. Ich bin so noch nie gefahren und falls es klappt mit dem Rennen, muss ich sehen, wie ich damit klar komme", gesteht er sich ein. Durch seine Top-10-Platzierung nach den ersten drei Freien Trainings würde Espargaro immerhin als Letzter aus Q2 und somit als Zwölfter starten.