Aleix Espargaro demonstrierte zum Auftakt des Australien GP auf Phillip Island einmal mehr seine Ausnahmestellung in der 'zweiten Klasse' der MotoGP: Der spanische Star-Pilot belegte mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:29.749 nicht nur den mit Abstand besten Rang aller Open-Fahrer, sondern lag somit gar auf Gesamtplatz zwei, musste sich lediglich Yamaha-Superstar Jorge Lorenzo geschlagen geben. Besonders kurios: Seine Bestzeit erzielte Espargaro noch in FP1, schaffte am Nachmittag trotz verbesserter Verhältnisse als einziger Pilot in den Top-12 keine Steigerung mehr.

Espargaro, der sich am Sonntag bei 57 Punkten Vorsprung auf Scott Redding bei noch drei ausstehenden Rennen aller Voraussicht nach zum ersten Open-Champion der MotoGP-Geschichte krönen wird, zeigte sich mit dem Resultat hochzufrieden: "Der Tag lief einfach super für mich und ich war von Beginn an schnell unterwegs. Wir haben ein super Setup gefunden, kamen mit den Reifen gut zurecht, und ich profitiere natürlich von dem sehr schnellen und technisch anspruchsvollen Layout der Strecke." Noch in Motegi litt Espargaro auf seiner leistungsschwächeren Open-Yamaha enorm, da auf dem Stop-and-go-Kurs extreme Beschleunigungsleistung notwendig war.

Aspar-Duo mit deutlicher Leistungsschere - Aoyama crasht

Teamkollege Alex de Angelis sicherte sich mit einer persönlich schnellsten Runde von 1:31.108 am Nachmittag zwar Tagesrang 14, zeigte sich vom Resultat jedoch massiv enttäuscht: "Meine Platzierung ist schon okay, aber ich bin dennoch sehr enttäuscht, denn ohne meine nervigen technischen Probleme wäre heute noch viel mehr drin gewesen. Es sind immer noch dieselben Schwierigkeiten wie in Japan und wir können sie einfach nicht lösen, was natürlich sehr frustrierend ist." Immerhin gelangen am Nachmittag deutliche Fortschritte mit dem Setup und auch hinsichtlich der Reifenabnutzung. "Leider konnte ich jedoch keinen sauberen Longrun absolvieren", klagte de Angelis.

Hiroshi Aoyama kam nach seinem Crash auf keinen grünen Zweig mehr, Foto: Aspar Team
Hiroshi Aoyama kam nach seinem Crash auf keinen grünen Zweig mehr, Foto: Aspar Team

Das Aspar-Duo Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama erlebte einen gänzlich unterschiedlichen Ausgang des Arbeitstages. Während der US-Amerikaner nach Wiedergenesung weiter Fortschritte machte und mit einer schnellsten Zeit von 1:31.034 als 13. anschrieb, gelang Aoyama als 19. nicht allzu viel. Der Japaner musste zudem einen Sturz über sich ergehen lassen, was den miserablen Tag abrundete. "Im Vergleich zu den vergangenen beiden Wochenenden haben wir hier echt einen ordentlichen Start hingelegt. Unser Setup passt, wir haben gute Reifentests durchgeführt und sind so nah an der Spitze wie schon lange nicht", resümierte Hayden zufrieden. Aoyama klagte hingegen über fehlenden Grip und den Verlust des Selbstvertrauens nach seinem Crash.

Nach Platz 18 in 1:31.282 Minuten zeigte sich der Tscheche Karel Abraham im Zwiespalt: "Heute war natürlich nicht gut, aber ich würde auch nicht sagen, dass es total schlecht lief. Unsere Position ist natürlich nicht das, was wir uns vorstellen, und wir müssen verdammt viel arbeiten bis zum Rennen. Wir haben jedoch auch viele positive Dinge festgestellt und definitiv einen Ansatz, in welche Richtung wir hinsichtlich des Setups gehen müssen." Brems-und Reifenprobleme, die Abraham im Vorjahr an Ort und Stelle erlebte, blieben nach Angaben des Tschechen weitestgehend aus. Jedoch haperte es vor allem an der Balance zwischen Front und Heck seiner Open-Honda.