Auf dem Twin Ring Motegi enttäuschten die deutschen Fahrer. Zwar erzielten die meisten von ihnen auf dem Stop-and-go-Kurs gute Trainingsresultate, bis auf Stefan Bradl blieben alle im Rennen weit hinter ihren Möglichkeiten. Somit endete auch das Japan-Wochenende wieder mit Frustration auf fast allen Seiten. Ein weiteres schwieriges Wochenende für unsere Fahrer in der Analyse:

MotoGP: Wichtige Punkte für Bradl

Nach dem vierten Platz beim Chaosrennen in Aragon schien Stefan Bradl mit mehr Selbstbewusstsein in Japan aufzulaufen. Gewohnt stark präsentierte sich der LCR-Honda-Pilot in den Trainings. Im ersten freien Training noch Sechster (+0.392), legte Bradl am Freitag Nachmittag nach: Platz drei (+0.497) und eine gute Pace im Longrun ließen auf ein gutes Rennen hoffen. Im dritten Training der erste Rückschlag: Bradl schaffte es nur auf Position 13 (+1.264), was auf einen fehlerhaften Reifen zurückzuführen war. Seine Zeit aus dem FP2 reichte gerade noch für den direkten Einzug in Q2. Das fürs Rennen wichtige FP4 beendete Bradl als Sechster (+0.302). In der Qualifikation konnte Bradl sein gutes Tempo nicht in eine entsprechende Rundenzeit ummünzen und verpasste als Neunter (+0.503) die anvisierte zweite Startreihe. Von dort aus ging es im Rennen nur geringfügig nach vorne. Bradl wurde als Siebter (+0.814 Sek./Runde) abgewinkt, seinen Vordermann Andrea Iannone konnte er nicht ganz halten. Immerhin setzte sich der Deutsche gegen Pol Espargaro durch. Bradls schnellste Runde weist ihn auf Position sechs aus (+0.422).

Moto2: Pech, Stürze und Unvermögen

Jonas Folger enttäuschte in Motegi auf ganzer Linie. In Japan präsentierte er sich als langsamster Deutscher in der Moto2. Am Freitag fand sich der Deutsche nach einem Sturz mit den Plätzen 16 (+1.076) und 24 (+2.004) im Mittelfeld wieder. Seine beste Leistung zeigte Folger als Siebter (+0.665) im dritten Training. Mit Startplatz 15 (+0.881) war der Deutsche selbst nicht zufrieden, haderte aber auch mit den engen Abständen. Nach Rang zwölf (+0.535) im Warm Up beendete Folger auch als Zwölfter (+1.013 Sek./Runde) das Rennen und holte als einziger Deutscher Punkte. Profitiert hatte Folger allerdings von einigen Ausfällen vor ihm, sonst wäre die Fahrt in die Top-15 schwierig geworden. Bei den schnellsten Rennrunden ist Folger auf Position zehn (+0.790) notiert.

Ein Sturz im Rennen beendete Corteses Hoffnungen auf ein Spitzenresultat, Foto: Intact GP
Ein Sturz im Rennen beendete Corteses Hoffnungen auf ein Spitzenresultat, Foto: Intact GP

Ein durchwachsenes Wochenende legte auch Sandro Cortese hin. Am Freitag gelang Cortese in beiden Trainings mit Position neun (+0.683 bzw. +1.179) der Sprung in die Top-10 bei guter Pace, trotz eines Ausflugs in den Kies. Platz neun erreichte Cortese auch im dritten Training am Samstag Vormittag (+0.736). Von da an ging es für den Intact-GP-Fahrer nach hinten. Im Qualifying reichte seine Leistung noch zu Position elf (+0.704). Platz zwei (+0.033) im Warm Up sollte allerdings nicht mehr als ein Strohfeuer sein. Denn im Rennen legte Cortese seine übliche schlechte Startrunde hin und crashte dann nach wenigen Runden im Kampf um die Punkteränge (+1.076 Sek./Runde). In der Übersicht der schnellsten Runden belegt Cortese Rang 16 (+0.976).

Von den deutschen Moto2-Piloten am besten aufgelegt war Marcel Schrötter. Der Tech3-Pilot startete ins Japan-Wochenende mit den Rängen sieben (+0.374) und 14 (+1.415). Konstant gut dabei war Schrötter auch am Samstag. Nach Platz zwölf (+0.946) im dritten Training stand mit der Fahrt auf Startplatz zehn (+0.701) fest: Schrötter war in der Startaufstellung der beste Deutsche. Unter keinem guten Stern stand Schrötters Renntag: 25. (+1.516) im Warm Up, im Rennen folgte dann der Sturz auf Position zwölf liegend nachdem Schrötter zwischenzeitlich auf Rang acht lag. Die Zielflagge sah er auf Platz 29 (+3.302 Sek./Runde). Im Klassement der schnellsten Rennrunden liegt der Deutsche auf der 18 (+1.053).

Moto3: Es bleibt ein Seuchenjahr für die Deutschen

Auch Motegi war für Philipp Öttl keine Reise wert. Bereits im ersten Training lag der Interwetten-Pilot abgeschlagen auf Position 27 (+2.395). Trotzdem ging es im weiteren Verlauf noch weiter nach hinten. Freitag Nachmittag lag Öttl nur noch auf Platz 31 (+2.785). Am Samstag ging es noch weiter nach hinten. Das dritte Training beendete Öttl auf 32 (+2.357). Der Tiefpunkt folgte dann im Qualifying mit Startplatz 33 (+3.335), dachte man. Noch schlechter Öttls Leistung im Warm Up: Rang 34 (+3.002) bedeutete die rote Laterne. Damit konnte es im Rennen nur noch besser werden. Hier wurde Öttl durch viele Zwischen- und Ausfälle bis auf Platz 17 (+2.004 Sek./Runde) nach vorne gespült, hatte mit der Punktevergabe aber nichts zu tun. Im Tableau der schnellsten Rennrunden verliert Öttl als 25. zwei Sekunden auf die Bestzeit.

Luca Grünwald war das ganze Wochenende der stärkere deutsche Fahrer. Am ersten Trainingstag reichte es für ihn zu den Plätzen 22 (+1.877) und 30 (+2.651). Dass das Resultat im zweiten Training nur ein Ausrutscher nach unten war, bewies Grünwald am Samstag. Das dritte Training schloss er auf der 21. Position (+1.225) ab, im Qualifying fuhr Grünwald den 25. Rang (+1.697) heraus. Den Rennsonntag begann Grünwald mit Rang 21 (+1.600) im Warm Up. Weiter nach vorne ging es im Rennen. Von einigen Ausfällen bis auf Platz 16 gespült, stürzte Grünwald sieben Runden vor Schluss. Das Rennen konnte er wieder aufnehmen und rollte im Anschluss noch als 21. (+3.037 Sek./Runde) ins Ziel. Bei den schnellsten Runden wird Grünwald auf Platz 22 (+1.336) geführt.