Besser kann ein Rennwochenende in Japan kaum beginnen - zumindest wettertechnisch. Marc Marquez hätte sich ansonsten vor seinem ersten Matchball sicherlich einen angenehmeren Start ins Wochenende gewünscht, nachdem er gleich zu Beginn der Session scheinbar unverschuldet stürzte. Aber kein Problem für den Honda-Piloten: Hinter Jorge Lorenzo fuhr er dennoch die zweitschnellste Zeit der Session. Andrea Dovizioso fuhr zu Rang drei.

Die Platzierungen: Mit einer Spitzenzeit von 1:45.838 Minuten fuhr Lorenzo erst in den letzten Minuten auf den besten Trainingsplatz nach vorn. Marquez, der nach seinem Sturz schnell wieder vorne lag, musste sich schließlich um 0.166 Sekunden geschlagen geben. Dovizioso fuhr auf seiner letzten Runde bis auf 0.234 Sekunden an Lorenzo heran. Yonny Hernandez zeigte eine überragend starke Leistung und sicherte sich den vierten Rang, nur 0.041 Sekunden hinter seinem Markenkollegen.

Valentino Rossi fuhr zu Position fünf und hatte nach seinem Sturz in Aragon scheinbar nichts an Vertrauen eingebüßt. Der Italiener landete nur knapp vor Stefan Bradl, der seinerseits 0.392 Sekunden auf die Spitze verlor. Pol Espargaro, Aleix Espargaro und Alvaro Bautista komplettierten die Top-10. Andrea Iannone belegte den elften Rang vor Katsuyuki Nakasuga, der am Japan-Wochenende schon traditionell für Yamaha als Wildcard-Fahrer antritt. Cal Crutchlow, Bradley Smith und Alex de Angelis komplettierten die Top-15.

Die Zwischenfälle: Schon nach wenigen Minuten crashte der Weltmeister. Marquez kam in Kurve fünf von der Strecke ab, nachdem er sein Bike scheinbar nicht abbremsen konnte und stürzte dann im Kies. Glücklicherweise blieb er unverletzt. Bradl kam etwa 14 Minuten vor Sessionende ebenso von der Strecke ab und fuhr durch den Kies. Der Deutsche hatte jedoch Glück und konnte sein Bike aufrecht halten. Danilo Petrucci stürzte auf seiner letzten Runde.

Das Wetter: Nachdem der Morgen in Japan wie schon im letzten Jahr mit starkem Nebel begonnen hatte, brach noch vor dem ersten Freien Training die Sonne durch, erwärmte den Asphalt und vertrieb die Nebelschwaden schnell. Bei 22 Grad in der Luft und 30 Grad auf dem Asphalt herrschten zum Start ins Übersee-Rennwochenende ideale Bedingungen über dem Twin Ring Motegi. Der Wind wehte nur leicht.

Die Analyse: Ein seltsamer Sturz. Marquez ist zwar für seine riskante Fahrweise bekannt, aber im ersten Training ist er bisher selten abgeflogen. Problem scheint sein Bike gewesen zu sein. Nicht der ideale Start, um den WM-Titel schon auf Hondas Heimstrecke sicherzustellen. Aber so, wie wir Marquez kennen, machte es dem Weltmeister schon am Ende dieser Session nichts mehr aus. Abgesehen davon und vom Superstart von Hernandez verlief die Session weitestgehend normal. Aber was ist schon normal?