Während die MotoGP in Japan enthusiastisch in die Übersee-Tour startet, steckt die Formel 1 nach dem schweren Unfall von Jules Bianchi vor nur wenigen Tagen in Suzuka noch in der Krise. Auch an den Motorradfahrern ging die Neuigkeit nicht spurlos vorüber. "Natürlich ist es schwer, wenn man eine solche Situation sieht. Das ist zwar nicht die MotoGP, aber am Ende der gleiche Sport", sagte Marc Marquez am Donnerstag in Motegi.

Der Weltmeister hatte das Formel-1-Rennen am vergangenen Sonntag gesehen. "Am Anfang war es schwer zu verstehen, was da genau passiert ist. Ich denke, dass es keiner so genau wusste. Dann sah ich noch ein Video. Das war ein sehr heftiger Unfall und ich hoffe für Jules und die Formel-1-Welt nur das Beste", fuhr Marquez nachdenklich fort.

Ein derartiger Vorfall erinnere alle Rennfahrer immer wieder daran, dass auch sie nicht unsterblich sind. "Wenn so etwas passiert, realisier man immer erst, dass es Grenzen und hohe Risiken gibt, wenn wir auf die Strecke rausfahren." Am Wichtigsten ist für den Spanier, dass so schnell wie möglich herausgefunden wird, wo der Fehler lag. "Dann muss man versuchen, das für die Zukunft zu verbessern. Ich denke, wir können nicht immer etwas ändern", ergänzte Marquez, der Bianchi und seiner Familie das Beste wünscht.

Rossi: Suzuka - eine der besten Rennstrecken der Welt

Auch Valentino Rossi kommt mit einem mulmigen Gefühl nach Japan. "Es scheint, als sei die Situation von Jules ziemlich verzweifelt. Ich kenne ihn - zwar nicht sehr gut, aber ich habe ihn bei einem Rennen in Madonna di Campiglio kennengelernt. Wir hatten dort richtig viel Spaß. Er ist ein guter Typ, sehr jung, mit viel Talent", reflektierte der neunfache Weltmeister, der vor vielen Jahren selbst noch in Suzuka Rennen fuhr.

"Suzuka ist eine gefährliche Strecke. Wir fuhren in der GP seit dem Unfall von Daijiro Kato 2003 nicht mehr dort. Das ist sehr schade, denn für mich ist Suzuka eine der besten Rennstrecken der Welt. Ich liebe Suzuka, aber es ist eben auch extrem riskant", so Rossi weiter. Laut dem Italiener hätte das Safety Car im Formel-1-Rennen am letzten Wochenende direkt nach dem Crash von Adrian Sutil ausrücken müssen, bevor der Kran in die Auslaufzone gefahren wurde, um das Auto des Sauber-Piloten zu bergen. "Jules hatte so viel Pech! Gleichzeitig war es aber ein großer Fehler, den Kran dort hinzubringen", ergänzte Rossi.

Jorge Lorenzo schloss sich seinen Kollegen an: "Das ist ein sehr trauriger und schwieriger Moment für den Motorsport. Ich habe das rennen nicht ganz verfolgt. Suzuka ist aber besonders für Motorräder und wie man gesehen hat auch für die Formel 1 besonders im Regen gefährlich." Auch der Mallorquiner war der Meinung, dass das Safety Car nach dem Unfall von Sutil hätte ausrücken müssen. "Das war eine schlechte Idee. Ich denke, das müssen sie in Zukunft verbessern. Unglücklicherweise ist es nach dem Unfall für Jules jetzt zu spät. Wir hoffen alle, dass es ihm bald besser geht und unterstützen ihn von hier."