Die News des Tages ist wahrscheinlich dein Wechsel zu NGM Forward Racing 2015 in die MotoGP. Wie kam der Deal zustande?
Loris Baz: Es war ziemlich hart, dahin zu wechseln, denn meinen ersten Vertrag hatte ich mit Aspar, die haben aber Mist gebaut und dann wollten sie mich nicht mehr, obwohl schon alles unterschrieben war. Das war ziemlich komisch, aber jetzt habe ich mit Forward glaube ein gutes Team gefunden. Ich habe mich in Aragon mit den beiden Chefs getroffen und hatte direkt ein gutes Gefühl mit ihnen. Giovanni [Cuzari] ist ein wirklich cooler Typ. Ich bin mir sicher, dass ihr Motorrad das beste Open-Bike ist und freue mich also sehr auf den Wechsel. Das ist eine große Herausforderung, aber ich mag das.

Weißt du, warum der Vertrag mit dem Aspar Team geplatzt ist? Es gab ja viele Gerüchte über deine Größe...
Loris Baz: Weil ich zu groß bin, aber das zeigt, dass sie absolut nicht professionell sind. Aber so ist es nun einmal. Ich denke, mit Forward bin ich eh viel besser aufgestellt. Ich bin froh, dass ich bei ihnen unterkomme, denn sie sind wirklich in Ordnung.

Leon Camier ist die Open-Honda auch gefahren. Ich glaube nicht, dass er sehr viel kleiner ist als du...
Loris Baz: Ja, ich glaube sie hatten auch bei ihm Angst. Sie haben gesagt, dass ich viel größer bin als er und am Ende war es fast genau die gleiche Größe. Aber es ist einfach so.

Hast du bereits über das nächste Jahr nachgedacht? Was kannst du erwarten?
Loris Baz: Ich werde mein Bestes geben, um schnellster Open-Pilot zu sein. Ich bin mir sicher, dass mir das gelingen kann. Das Bike ist richtig gut, ich habe ein tolles Team und ich bin total motiviert. Ich bin mir sicher, dass ich dort schnell sein kann.

Wie wird die nächste Saison mit Stefan Bradl als Teamkollegen aussehen?
Loris Baz: Er ist richtig schnell und es ist immer gut, einen schnellen Teamkollegen zu haben, denn dann kannst du dich selbst auch immer ein bisschen steigern. Das wird richtig gut. Ich kenne ihn noch nicht, aber ich freue mich schon darauf, ihn kennenzulernen und zusammen mit dem ganzen Team - und natürlich auch mit Stefan - zu arbeiten.

Wird der Test nach dem letzten Saisonrennen in Valencia dein erster sein?
Loris Baz: Ja, der erste Test ist in Valencia.

Bist du schon gespannt darauf?
Loris Baz: Natürlich bin ich total gespannt! Zunächst möchte ich aber die Saison so gut beenden, wie wir sie begonnen haben. Wir haben noch vier Rennen zu fahren und ich hoffe, dass ich in allen davon auf dem Podium landen kann. Ich will also versuchen, die Saison richtig gut abzuschließen und dann denke ich über die MotoGP nach.

Wie fühlst du dich an diesem Wochenende auf deiner Heimstrecke?
Loris Baz: Seit gestern hatten wir viele Probleme, haben uns aber stark verbessern - in fast allen Abschnitten der Strecke. Wir verlieren nur noch ein bisschen Zeit in einem bestimmten Abschnitt. Ich bin also zuversichtlich für die Rennen morgen. Heute Morgen standen wir auf Platz elf, in der Superpole waren wir dann Siebte und viel dichter an der Spitze als am Morgen. Ich denke, dass ich morgen um einen Podestplatz kämpfen kann.

Wird es traurig sein die Superbike-Familie zu verlassen?
Loris Baz: Ja, ich bin seit 2008 in diesem Fahrerlager und ich liebe es. Ich bin mir aber sicher, dass ich auch in der MotoGP tolle Leute kennenlerne, außerdem werde ich viele WSBK-Rennen meiner Freunde besuchen.