Was die Spatzen schon seit langer Zeit von den Dächern pfiffen, wurde diese Woche nun auch offiziell von Suzuki verkündet: Die Japaner werden 2015 mit dem Duo Aleix Espargaro und Maverick Vinales an den Start gehen. Das junge, aufstrebende Duo ist gewillt, mit der GSX-RR für einige Überraschungsresultate zu sorgen. Espargaro hat bereits verlautbart, dass für ihn diese Chance genau auf dem Höhepunkt seiner Karriere käme, während Vinales nach dem Moto3-Titel 2013 bereits jetzt als Rookie of the Year in der Moto2 feststeht.

Pedrosa fährt lieber an der Spitze

Aber Suzuki war in diesem Jahr auch an den ganz großen MotoGP-Kalibern dran. Eines dieser Kaliber ist Dani Pedrosa, der nun im exklusiven Interview bei MCN verriet: "Es gab niemals ernsthafte Verhandlungen mit Suzuki, das kam mehr von ihrer Seite." Das hängt auch mit Pedrosas Verhandlungspolitik zusammenhängt, wie er weiter erklärt: "Seit vielen Jahren verfolge ich dieselbe Politik: Zuerst mit den Jungs, bei denen ich bereits bin, reden, und wenn es dann keine Möglichkeit gibt starte ich Gespräche mit Anderen."

Der Switch zu Suzuki hätte für Pedrosa außerdem bedeutet, sich für einige Jahre vom Kampf um Siege und Titel auszuklinken und wichtige Aufbauarbeit zu leisten. Das scheint weniger seiner Philosophie zu entsprechen, weshalb Pedrosa verdeutlicht: "Ich fahre Rennen weil ich gute Leistungen abliefern und gewinnen will. Ich mag es nicht, um fünfte oder sechste Plätze zu fahren, ich bringe meine ganze Leistung um an der Spitze zu fahren. So habe ich Spaß und so verstehe ich diesen Sport."

Dovizioso würde Ducati-Arbeit wegwerfen

Aus den aktuellen Top-5 wäre Andrea Dovizioso noch wertvoller als Entwicklungspilot gewesen. Der Italiener war bereits für alle drei aktuell vertretenen Werke unterwegs und damit bei Suzuki entsprechend begehrt. Tatsächlich hätte der Ducati-Werksfahrer fast seine Unterschrift unter einen Suzuki-Vertrag gesetzt, wie er bei MCN zugibt: "Ich war nahe dran an Suzuki, denn mir gefällt ihre Situation und sie haben sehr gepusht um mich zu kriegen." Bei Suzuki wissen sie natürlich um die Entwicklungsfähigkeiten Doviziosos, dementsprechend angestrengt hat man sich, um sich seine Dienste zu sichern.

Andrea Dovizioso will seine Arbeit bei Ducati zu Ende bringen, Foto: Milagro
Andrea Dovizioso will seine Arbeit bei Ducati zu Ende bringen, Foto: Milagro

"Sie haben mir viel angeboten, denn sie glauben an mich und wissen, dass ich durch die vielen Bikes, die ich schon gefahren bin, über viel Erfahrung beim Entwickeln verfüge. Es war ein gutes Gefühl, dort hinzugehen, aber ich habe mich entschieden, bei Ducati zu bleiben", hält Dovizioso fest. Beim italienischen Werk erwartet ihn 2015 eine komplett neue Desmosedici, die von Mastermind Gigi Dall´Igna entwickelt wird. Diese Möglichkeit wollte sich Dovizioso nicht entgehen lassen, weshalb er abschließend ausführt: "Es wäre so, als wenn man fast wieder bei Null anfangen würde und die zwei Jahre, die ich schon bei Ducati investiert habe, wegschmeißen würde."