Die Leidenszeit des Nicky Hayden hat ein Ende. Seit dem Rennen am Sachsenring Mitte Juli hatte der Weltmeister von 2006 keinen GP mehr bestritten, laborierte an einer Handgelenksverletzung, die er sich bereits vor drei Jahren zugezogen hatte. Um den Rest der Saison nicht zu gefährden, entschied sich der US-Amerikaner ausgerechnet vor dem Heim-GP auf dem Indianapolis Motor Speedway zu einer Operation.

Aus den geplanten zwei Rennen Pause wurden zwar letztlich vier, jedoch tut dies Haydens Freude keinen Abbruch. Nach einem intensiven und langwierigen Genesungs- und Therapie-Marathon kann er sein Comeback nicht erwarten: "Ich bin sehr, sehr glücklich, nach der langen Wartezeit endlich zurück zu sein. Motorräder zu fahren ist nicht nur mein Job, sondern meine größte Leidenschaft und von daher war es für mich doppelt schwer, so lange pausieren zu müssen."

Hayden: Fitness-Test für MotoGP eigentlich unmöglich

Obwohl sein Handgelenk wieder in Ordnung zu sein scheint und keinerlei Probleme mehr macht, hegt Hayden noch einen minimalen Rest-Zweifel, ob er das kommende Wochenende in Aragon am Limit übersteht: "Das Probleme bei der MotoGP ist, dass du deine Fitness für einen Renneinsatz nicht testen kannst. Dieser Rennsport ist so fordernd und speziell, dass du nur, während du ihn auch am Limit ausübst, merkst, ob du dazu auch in der Lage bist. Ich bin zwar eine Menge Dirt-Track gefahren in letzter Zeit, jedoch muss das im Hinblick auf Sonntag noch nichts heißen."

Beim Chaos-Rennen auf dem Sachsenring ging Nicky Hayden letztmals an den Start, Foto: Aspar
Beim Chaos-Rennen auf dem Sachsenring ging Nicky Hayden letztmals an den Start, Foto: Aspar

Spezielle Ziele für das Rennen hat sich Hayden aus diesem Grund nicht gesteckt. Er möchte sein Gefühl wiedergewinnen und sich langsam herantasten: "Ich freue mich einfach nur, endlich wieder das Team zu sehen und meine Arbeit aufzunehmen. Ich fühle mich soweit stark und absolut bereit, und hoffe natürlich, dass ich mich da nicht täusche. Mittlerweile habe ich das Gefühl, absolut fit zu sein, und bete, dass sich das auch bestätigt." An den hügeligen Kurs in der Nähe von Cadiz hat Hayden beste Erinnerungen: "Ich bin hier beim ersten Auftritt vor fünf Jahren aufs Podest gefahren und hatte immer viel Spaß."

Teamkollege Aoyama, der bislang in allen Rennen ins Ziel kam und nur einmal die Punkte verpasste, hofft in Aragon zwar auf ein weiteres starkes Finish, fürchtet jedoch vor allem die lange Gerade unmittelbar vor Start-und-Ziel. "Ich bin in dieser Saison sehr konstant und echt gut drauf und will natürlich auch in Aragon in die Punkte fahren. Allerdings habe ich ein wenig Sorge ob der extrem langen Geraden von knapp einem Kilometer. Mit unserem Honda-Production-Racer sind wir gegenüber vielen da wohl ein gefundenes Fressen. Insgesamt mag ich die Strecke jedoch sehr und werde wie immer alles geben, so viele Zähler wie möglich mitzunehmen."