Die Gerüchteküche brodelt nicht nur auf dem Fahrertransfermarkt. Nachdem Valentino Rossi vor dieser Saison seinen bisherigen Crewchief Jeremy Burgess zugunsten von Silviano Galbusera vor die Tür gesetzt hatte, um damit durch neue Ansätze noch einmal erfolgreich in den Kampf an die Spitze zurückzukehren, könnte dieses Modell nun einige Nachahmer finden.

Auch bei Valentino Rossis Stallgefährten Jorge Lorenzo gab es wilde Spekulationen um den Posten des Crewchiefs. Auf Yamahas Liste der Ersatzkandidaten befanden sich Juan Martinez, früher für die Maschinen von Sete Gibernau bei Honda und von Nicky Hayden bei Ducati verantwortlich, und Cristian Gabbarini, Ex-Crewchief von Casey Stoner zu Ducati- und Repsol-Honda-Zeiten.

In Misano bestätigte Lorenzo dann, dass er doch mit seinem bisherigen Crewchief Ramon Forcada weitermacht. "Wie ich schon in Silverstone gesagt habe, war ich happy mit Ramon und der restlichen Mannschaft und hatte gehofft, wir könnten weitermachen", gab der Mallorquiner im Gespräch bei MCN zu Protokoll. "Offensichtlich ist die Arbeit mit dem Team manchmal schwierig und in jedem Haus gibt es manchmal Probleme, vor allem wenn die Ergebnisse nicht die besten sind und dann noch bei zwei so starken Charaktern wie mir und Ramon", erklärt Lorenzo weiter.

Jorge Lorenzo und Ramon Forcada sind bereits seit Jahren ein Team, Foto: Milagro
Jorge Lorenzo und Ramon Forcada sind bereits seit Jahren ein Team, Foto: Milagro

Weiter Fragezeichen bei Pedrosa

Forcada war seit Lorenzos Aufstieg in die Königsklasse 2008 Teil von Lorenzos Crew. Durch die ungewisse Zukunft im Movistar Yamaha Team, musste auch er sich nach Alternativen umsehen. Suzuki trat angeblich an den Spanier heran, um ihn als neuen Crewchief für Rookie Maverick Vinales zu gewinnen, was sich durch die Bestätigung, bis Ende 2016 bei Lorenzo im Team zu bleiben, zerschlagen hat.

In der Garage von Dani Pedrosa war ebenfalls längst nicht alles klar. Der Posten seines Crewchiefs Mike Leitner stand ebenfalls zur Disposition. Jedoch stehen auch hier die Vorzeichen auf eine weitere Einigung gut, wie Leitner jüngst beim Servus TV-Talk am Hangar-7 andeutete: "Ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit ist 95 Prozent, dass alles so bleibt."

Gabbarini Reddings erste und einzige Wahl

Nach Scott Reddings Transfer zu Marc VDS, um im nächsten Jahr eine Factory-Honda bewegen zu können, musste auch in diesem Team ein Crewchief gefunden werden. Absoluter Favorit Reddings war hier der oben schon angesprochene Gabbarini, der in diesem Jahr die Open-Hondas und damit auch Reddings Bike betreut. "Cristian war meine erste Wahl und das war schon lange mein Plan, also habe ich nicht wirklich an jemand anderen gedacht", gibt der Brite bei MCN zu.

Mit Gabbarinis Wechsel zu LCR, um im nächsten Jahr Jack Miller auf seiner Open-Honda zu unterstützen, musste Redding seine Pläne ad acta legen. Das goutiert Redding gar nicht, wie man sich vorstellen kann. "Das Schwierige ist es jetzt, die Crew zusammenzukriegen. Die meisten Jungs haben schon Verträge, also müssen wir sichergehen, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen. Es ist essentiell, die richtigen Jungs hinter sich zu haben", gibt Redding zu verstehen.