Zum ersten Mal seit Barcelona 2013 startet Marc Marquez an diesem Wochenende beim Grand Prix von San Marino nicht aus der ersten Reihe. Aber wie gewohnt scheint sich der Weltmeister darum wenig Sorgen zu machen. "Gestern hat es den ganzen Tag geregnet. Das war zwar für alle gleich, aber wir hatten Probleme, das beste Setup zu finden. Daher nutzten wir diese 15 Minuten im Qualifying, um am Setup zu arbeiten und verschiedene Dinge auszuprobieren", erklärte er nach Rang vier.

"Natürlich habe ich auch mal eine Runde gepusht, aber grundsätzlich habe ich mich mehr aufs Setup konzentriert", so Marquez weiter, der selbst entschied, dass das Rennen ihm wichtiger ist als die Ausgangsposition dafür."Jetzt ist es Zeit, gut zu arbeiten und im Warm-Up noch etwas auszuprobieren. Ich bin trotzdem glücklich, denn wir sind nur eine Zehntel langsamer als Jorge. Wir stehen zwar in der zweiten Reihe, sind aber dicht an den Yamaha-Fahrern dran. Sie sind momentan stärker, aber wir hoffen, morgen noch einen Schritt nach vorn zu machen."

"In FT4 bin ich den ersten Runden mit dem einen Bike gefahren und den zweiten dann mit dem anderen. Dann habe ich etwas anderes an der Front ausprobiert und im Qualifying dann ein anderes Bike. Das war schwierig", gab das Ausnahmetalent zu. "Es gab zwei verschiedene Wege: Entweder wir arbeiten an unserer Basis oder versuchen ein paar Dinge. Ich habe mich dafür entschieden, einige Dinge auszuprobieren, weil ich mich nicht ganz wohlfühlte." Am Samstagabend setzt sich Marquez noch einmal mit seiner Crew zusammen. "Santi [Hernandez, Crewchief] sagte mir schon, dass er ein paar Ideen hat und ich glaube ihm", lachte er.

Marc Marquez macht sich keine Sorgen, Foto: Milagro
Marc Marquez macht sich keine Sorgen, Foto: Milagro

Start muss besser werden

Marquez hatte schlichtweg kein Vertrauen zum Vorderrad. "Mit der aktuellen Basis ist es auf einer Runde ok, aber auf die Distanz nicht wirklich. Wir werden morgen im Warm-Up noch etwas probieren. Wenn das nicht passt, fahren wir mit dieser Basis und ich denke, dass wir konkurrenzfähig sein können. Die Yamaha-Fahrer sind zwar stark, aber wir liegen nur eine Zehntel dahinter", beschwichtigte er. Doch trotz des geringen Abstands ist Misano bekannt dafür, kein idealer Platz für Überholmanöver zu sein. Doch wo ein Marquez ist, ist meist auch ein Weg.

"Es gibt zwei bis drei harte Anbremszonen, in denen man überholen kann, aber es ist schwierig, weil der Kurs sehr eng ist. Ich starte aus der zweiten Reihe, starte normal nicht so gut und werde in den ersten Runden hart pushen, um nach vorne zu kommen." Starts sind wohl das einzige Manko des 21-Jährigen. "Ich bin nicht konstant. Das ist das Problem. Honda arbeitet stark daran. Wir haben uns im Vergleich zum letzten Jahr schon verbessert, weil letztes Jahr war es eine Katastrophe. Ich werde versuchen, morgen konzentrierter zu sein", versprach er lächelnd.

Reifenentscheidung noch unklar

Teamkollege Dani Pedrosa landete auf dem fünften Rang. Im Vergleich zu seinem Landsmann ist der kleine Spanier allerdings für starke Starts bekannt. "Yamaha war auf dieser Strecke immer gut. Ich denke, das liegt an der Traktion. Heute waren die Rundenzeiten sehr eng und morgen gibt es noch immer eine Chance. Wir brauchen gute erste Runden, weil wir nur aus der zweiten Reihe starten und auch Iannone noch dazwischensteht. Ich denke also, dass es morgen wichtig wird, einen guten Start hinzulegen und am Anfang schnell zu fahren", plante er.

"Der Start ist wichtig", betonte Pedrosa noch einmal. "Der erste Abschnitt ist ziemlich eng. Du hast nicht wirklich viel Raum für einen perfekten Start, aber wir müssen es probieren. Ich denke, es ist möglich. Das Rennen ist lang, aber es wird wichtig sein, sich schon am Anfang an den Zug anzuhängen. Mit zwei Sessions war es an diesem Wochenende ziemlich knapp. Der Vorderreifen wird morgen auch wichtig. Wir konnten nicht alle Reifen austesten. Ich weiß es noch nicht. Es wird schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen, denn vor dem Rennen ist nicht mehr viel Zeit."

Auch Pedrosa macht sich nicht allzu viele Sorgen um Überholmanöver. "Es gibt viele Bremszonen. Der Schlüssel ist es aber, gute Traktion zu haben, denn am Kurvenausgang verlierst du sonst zu viel", verriet er. "Ich fühle mich hier konkurrenzfähiger als in Silverstone. Das ist positiv. Aber auf der Strecke zählt jede Runde. Es ist wichtig, die ganzen 45 Minuten konzentriert zu bleiben und sich keine Pause zu gönnen. Das wird wichtig. Ich denke, dass Lorenzo sehr schnell starten wird und wir müssen aufpassen, dass er nicht davonfährt, weil er das sicherlich versuchen wird."