Vor der zwölften von insgesamt achtzehn Saisonrennen blickt Ducati bislang auf eine solide und stellenweise gute Saison zurück. Im Vergleich zum Vorjahr fällt das Fazit jedoch noch deutlich positiver aus. Für Nummer-1-Pilot Andrea Dovizioso, der mit Rang drei in Austin sowie Platz zwei in Assen bereits zwei Mal auf dem Podest stand, hängt der langsame aber stetige Aufschwung klar mit der Personalie Gigi Dall'Igna zusammen.

Das 'Mastermind', das vor der Saison von Aprilia aus der Superbike-WM zu Ducati wechselte und dort nun als Entwicklungschef fungiert, sei mit seiner Herangehensweise und Arbeitsmethodik der entscheidende Auslöser gewesen. "Ich kenne Gigi schon länger, aber was er bei uns bewegt hat, ist wirklich bemerkenswert. Vor allem ist es für alle nun logisch, warum wir was machen und wieso wir in welche Richtung arbeiten müssen - und das hat für mich nichts damit zu tun, dass ich ihn als Italiener sprachlich besser verstehe", verriet Dovizioso gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Rückstand auf die Top-4 in kleinen Schritten verringern

Nach dem zweitägigen Test in Misano zu Beginn der Woche fühlt sich der WM-Fünfte bereit, beim Englad GP in Silverstone weiter mit der Jagd auf die vier Spitzenfahrer der Werke Honda und Yamaha fortzufahren. "Der Test lief super und wir waren echt schnell unterwegs. Wir verbessern stets nur Kleinigkeiten, die in ihrer Summer aber einen großen Effekt haben. Unser langfristiges Ziel ist es, endlich permanent in den Top-4 zu landen. Dafür brauchen wir aber noch deutlich mehr Entwicklungsarbeit. Dennoch hat mich unser großer Fortschritt bisher sehr überrascht", konstatiert der Italiener.

Gigi Dall'Igna hat bei Ducati seit seiner Ankunft viel bewegt, Foto: Motorsport-Magazin.com
Gigi Dall'Igna hat bei Ducati seit seiner Ankunft viel bewegt, Foto: Motorsport-Magazin.com

Nach bislang zwei zweiten Rängen in Silverstone sowie einem Sieg beim Großbritannien GP auf dem Kurs in Donington kann Dovizioso bereits auf eine äußerst erfolgreiche Vergangenheit in England zurückblicken. Entsprechend motiviert und selbstbewusst will er bereits ab Freitag auftreten. "Wir brauchen einen guten Start ins Wochenende, denn nur wenn wir von Beginn an auf dem richtigen Weg sind, können wir näher an die Spitze herankommen. Wir verlieren pro Rennen im Schnitt zwischen 17 und 20 Sekunden auf den Sieger, und das kann man nicht auf einmal aufholen. Wir müssen es Schritt für Schritt versuchen.

Nahziel: Permanent beide Espargaros schlagen

Um möglicherweise noch in dieser Saison wieder um Podestplätze kämpfen zu können, plant Ducati jedoch spätestens zum Rennen in Aragon mit einem brandneuen Chassis antreten. "Ich habe das neue Bike noch nicht gesehen, aber mir wurde erzählt, was es bringen soll - und das klang sehr positiv", räumt Dovizioso ein. "Wir haben uns in vielen Bereichen schon verbessert, wie beispielsweise dem Kurvenverhalten, dem Einlenken, der Elektronik und vor allem der Traktionskontrolle, aber ein neues Chassis könnte noch einmal einen größeren Aufschwung bringen."

Sollte es in dieser Saison noch nicht mit dem Angriff auf ganz vorne klappen, hat Dovizioso sich immerhin schon ein 'näheres' Zwischenziel auserkoren. "Ich will zumindest immer die beiden Espargaro-Brüder schlagen, denn sie sind sehr stark und in der Regel bedeutet das dann viele Punkte." Am Sonntag hat er bereits die nächste Gelegenheit dazu...