Da die MotoGP-Saison 2014 für Repsol Honda wie am Schnürchen läuft, testeten WM-Leader Marc Marquez und Brünn-Sieger Dani Pedrosa bei den eintägigen Tests auf der tschechischen Traditionsstrecke bereits zum zweiten Mal die RC213V für das kommende Jahr. Der Konkurrenz dürfte der Anblick sicher nicht gefallen haben: Mit 1:55.411 Minuten bei seinem schnellsten Umlauf stellte Marquez nicht nur die Tagesbestzeit auf, sondern unterbot gleich einmal den bestehenden Streckenrekord um über 0,1 Sekunden. Pedrosa belegte mit seiner besten Runde von 1:56.014 - ebenfalls auf der neuen Maschine - Tagesrang drei.

Nach seiner ersten Niederlage der Saison am Vortag zeigte sich Marquez nicht nur zeitenmäßig wieder in Bestform, sondern war mit insgesamt 65 Umläufen (drei! Renndistanzen) auch einer der drei fleißigsten Piloten auf der Strecke. Die Probleme des Vortages, als Marquez mit durchdrehenden Reifen, hohem Verschleiß sowie schlechter Beschleunigung zu kämpfen hatte, waren trotz des gleichen Setups plötzlich verflogen. "Es ist wirklich schwierig zu sagen, was gestern war. Es kamen einfach viele Dinge zusammen. Zudem ist dieser Kurs vielleicht einfach nicht der beste für mich. Das Wochenende hat sich insgesamt sehr komisch angefühlt, aber heute lief es von Beginn an perfekt. Die Probleme von gestern waren einfach weg, und keiner hat so richtig verstanden, woran es lag."

Marc Marquez zeigte bei einem unglaublichen Safe sein ganzes Können, Foto: Repsol Honda
Marc Marquez zeigte bei einem unglaublichen Safe sein ganzes Können, Foto: Repsol Honda

Pedrosa legt Fokus auf Rest der Saison

Dass das neue Bike bereits zu so einem frühen Zeitpunkt ein derart hohes Niveau erreicht, freut Marquez sehr. Einen Einsatz in dieser Saison hält er jedoch für unrealistisch: "Das neue Bike ist wirklich der Wahnsinn. Vor allem in der Kurvenmitte sind wir deutlich schneller. Da wir auch die Probleme auf der Bremse des ersten Tests deutlich verringert haben, kommen wir am Kurvenausgang mit deutlich höherer Geschwindigkeit an. Ich denke, auf einigen der restlichen Kurse in diesem Jahr könnte ich mit der Maschine deutlich schneller sein, aber wir werden kein Risiko eingehen. Das 2014er-Bike war konstant schnell und zuverlässig und wir werden die Saison mit ihm beenden."

Teamkollege Pedrosa nutzte einen Großteil seiner insgesamt 38 Runden, um an Radaufhängung und Motormapping des aktuellen Bikes zu arbeiten. Auch er absolvierte gegen Ende jedoch einige Umläufe auf der neuen Maschine. "Wir haben heute effektiv an mehreren verschiedenen Setups für die verbleibenden Rennen in dieser Saison gearbeitet und dabei auf den gesammelten Daten des Wochenendes aufgebaut", verrät Pedrosa. Auch er zeigt sich von der bereits upgedateten RC213V in der 2015er Spezifikation begeistert: "Wir haben einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht, auch wenn einige Entwicklungsversuche ins Leere führten. Alles in allem hat das Bike bereits eine sehr gute Basis, und wir sollten bei den letzten Tests in Valencia noch einmal große Fortschritte sehen."

In knapp eineinhalb Wochen geht es für Repsol Honda und den Tross der MotoGP mit dem Silverstone-Wochenende bereits in die zwölfte von achtzehn Runden der Saison 2014.