Der Tschechien-Grand-Prix brachte für Cal Crutchlow die nächste Nullnummer in seiner völlig verpatzten ersten und vorerst auch letzten Ducati-Saison. Er stürzte in der 15. Runde in Kurve vier. Zwar konnte er das Rennen wieder aufnehmen, entschied sich aber bald dazu, seine Desmosedici GP14 an der Box abzustellen.

Die Verantwortung für den Ausfall nahm der Brite auf seine Kappe: "Es war ein klarer Fahrfehler und zu hundert Prozent meine Schuld. Ich habe mich verschätzt und den Bremspunkt verpasst. Dann musste ich geradeaus in den Kies fahren um Aleix auszuweichen. Ich hätte ihn um ein Haar getroffen. Wenn ich links an ihm vorbeigefahren wäre hätte ich Bradl getroffen, der direkt vor ihm war. Das wollte ich nicht, denn ich habe ihn in diesem Jahr in Mugello schon einmal aus dem Rennen genommen."

Beim Versuch, einen Sturz noch irgendwie zu vermeiden verletzte sich Bradl auch noch an der Schulter. "Ich habe gedacht, dass ich vor der Mauer zu stehen komme, aber das wäre sich nie ausgegangen. Im Kies habe ich versucht, mich so lange wie möglich auf dem Bike zu halten und mir dabei die Schulter verletzt. Kurz vor der Mauer bin ich dann abgesprungen."

Über allzu große Probleme wollte er sich aber nicht beklagen: "Die Schulter schmerzt schon, aber es ist keine große Sache. Es war ein komisches Gefühl, so etwas wie ein Herausspringen. Es ist die Schulter, an der ich mir schon einmal das Schlüsselbein gebrochen habe und ich hatte schon zuvor Probleme damit. Nach dem Crash hatte ich 50 Prozent weniger Kraft, weil die Schulter ziemlich geschmerzt hat und geschwollen war. Sie ist immer noch etwas dick und ich habe etwas Wasser drinnen. Damit muss man aber leben, wenn man Motorradprofi ist."

In Kurve zwei war Crutchlow zu spät auf der Bremse, Foto: Ducati
In Kurve zwei war Crutchlow zu spät auf der Bremse, Foto: Ducati

Fortsetzung sinnlos

In diesem Zustand sah Crutchlow dann auch keinen Grund, den Grand Prix noch zu Ende zu fahren. "Ich habe mich dazu entschlossen, das Rennen zu beenden, weil ich nach dem Crash Probleme hatte. Die Leistung des Motorrads ist ständig hoch und runter gegangen. Da hat wohl etwas am Motor nicht mehr gestimmt. Ich wollte dann kein Risiko mehr eingehen so wie in Texas, als ich weitergefahren bin und mir dann die Hand gebrochen habe. Zu diesem Zeitpunkt war ich ja schon 30 Sekunden zurück. Das hätte ich nie mehr aufgeholt", gesteht sich der 14. der Weltmeisterschaft ein.