Der beste Open-Pilot der MotoGP sieht sich für das Rennen in Brünn einer schwierigen Situation ausgesetzt. Trotz des extraweichen Reifens für die Open-Bikes und lediglich einer halben Sekunde Rückstand auf Marc Marquez' Polezeit geht Aleix Espargaro als Zehnter (1'56.090) lediglich aus der vierten Startreihe ins Rennen. Im extrem engen Q2 gelang dem zweifachen CRT-Weltmeister dabei keine Perfekte Runde, was direkt im Abrutschen in der Zeitentabelle resultierte. Teamkollege Alex di Angelis, der aus der Moto2 aufstieg um den zurückgetretenen Colin Edwards zu beerben, mühte sich bei seinem Debüt auf Startplatz zwanzig.

Trotz der schwachen Ausgansposition zeigte sich Espargaro mit dem Trainingsfortschritt hinsichtlich des Rennsetups sowie der Longrun-Pace sehr zufrieden: "Natürlich war unser Ziel, von weiter vorne zu starten, aber das Feld war extrem eng beisammen und die Konkurrenz heute einfach zu stark. Für das Rennen bin ich jedoch optimistisch, denn wir haben in den beiden Freien Trainings große Fortschritte gemacht. Vor allem nach den großen Problemen mit der Front des Bikes, die wir gestern zu beklagen hatten, ist das ein sehr ermutigendes Zeichen."

Alex de Angelis belegte bei seinem ersten MotoGP-Qualifying für Forward Rang 20, Foto: Forward
Alex de Angelis belegte bei seinem ersten MotoGP-Qualifying für Forward Rang 20, Foto: Forward

Espargaro giert nach Punkten - de Angelis will lernen

Auch der geringe Rückstand zur ersten Startreihe macht Espargaro Mut. "Wir sind gerade einmal 0,4 Sekunden von einem Platz in der ersten Reihe entfernt und für uns ist das ein ausgezeichnetes Resultat. Dass wir dennoch nur Zehnter sind, spricht einfach für die Leistungsdichte des Feldes und die besondere Charakteristik der Strecke. Der Kurs ist in meinen Augen sehr, sehr schnell - und das macht es für uns gegen die leistungsstärkeren Bikes natürlich bedeutend schwieriger." Nach seinem Sturz und null Punkten in der Vorwoche in Indy will Espargaro nun so viele Zähler wie möglich einheimsen, um seine WM-Position wieder zu verbessern.

Teamkollege de Angelis nutzte auch sein erstes Qualifying, um Maschine und Anforderungen der Zweirad-Königsklasse zu lernen und zu verstehen. Nach einer Steigerung seiner Zeit aus den Freien Trainings belegte er letztlich Startplatz zwanzig. "Wir haben heute eigentlich ausnahmslos in Hinblick auf das Rennen gearbeitet, denn da wird es für mich wichtig sein, möglichst ins Ziel zu kommen und so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln", verrät de Angelis. "Wir haben Aleix' Setup herangenommen, und versucht, dieses auf meine Bedürfnisse anzupassen. Ich habe mich kontinuierlich gesteigert und ich will immer weiter lernen. Ich hoffe auf ein gutes Rennen."