Nach zwei Niederlagen in FP3 und FP4 gegen Teamkollege Dani Pedrosa schlug WM-Leader Marc Marquez beim Qualifying zum Tschechien-GP in Brünn massiv zurück und sicherte sich mit der schnellsten Runde des Wochenendes von 1:55.585 Minuten die Pole-Position. Dabei kam der Repsol-Honda-Pilot bis auf 58 Tausendstelsekunden an den Rundenrekord des Traditionskurses heran, den Cal Crutchlow im Vorjahr auf seiner Tech 3 Yamaha aufgestellt hatte.

Durch seine neunte Pole Position im elften Qualifying der Saison winkt Marquez nun jedoch ein Rekord für die Ewigkeit: Mit dem elften Sieg in Serie zu Saisonbeginn könnte er die bisherige Bestmarken von Giacomo Agostini aus den Jahren 68 und 69 übertrumpfen, dem damals jeweils Siege in den ersten zehn Rennen gelangen.

Iannone setzt Marquez massiv unter Druck

Bereits im ersten Run des Qualifyings machte Marquez ernst, und durchbrach als erster Pilot am Wochenende die Schallmauer von 1:56.00 Minuten für die Brünn-Runde. Als wenige Minuten vor Ende der Session Pramac-Pilot Andrea Iannone in Marquez Windschatten die provisorische Pole-Runde auf die Anzeigetafel zauberte, stand der Superstar plötzlich mächtig unter Druck. In typische Marquez-Manier unterbot er jedoch direkt im nächsten Umlauf die Iannone-Zeit noch einmal um eineinhalb Zehntelsekunden, und sicherte sich letztlich souverän Startplatz eins vor Ducati-Star Andrea Dovizioso.

Marc Marquez freut sich über die neunte Pole der laufenden Saison, Foto: Milagro
Marc Marquez freut sich über die neunte Pole der laufenden Saison, Foto: Milagro

Obwohl Marquez mit Pedrosa sowie dem Yamaha Werks-Duo Jorge Lorenzo und Valentino Rossi seine schärfsten Siegrivalen auf den Plätzen fünf bis sieben weit hinter sich ließ, stapelte er in Hinsicht auf den Sieg und möglichen Rekord am Sonntag mächtig tief: "Ehrlich gesagt ist morgen das Wichtigste, wieder aufs Podium zu fahren und wichtige Punkte für die WM mitzunehmen. Die Leute werden sagen, ich muss gewinnen und den Rekord brechen, aber ich sehe das nicht so."

Marquez lobt die Konkurrenz - erwartet hartes Rennen

Lob gibt es für die harte Konkurrenz, die Marquez auch im Rennen besonders auf der Rechnung hat: "Wir haben doch das ganze Wochenende über gesehen, wie stark Dani auf dieser Strecke ist und auch Lorenzo und Rossi darf man niemals auch nur eine Sekunde abschreiben. Aber natürlich habe ich durch die Pole eine super Ausgangsposition. Der Tag begann mit einigen Problemen, aber wir haben bis zum Quali zum Glück alles hinbekommen und ich konnte wirklich gute und schnelle Runden hinlegen."

Nach einigen Setup-Experimenten in FP4 wechselte Marquez für das Qualifying zurück auf die Einstellungen des Morgens, und machte somit seinen nächsten Erfolg bei der Zeitenhatz perfekt. Dass er sich letztlich enorm strecken musste, hatte er zwar erwartet, jedoch wähnte er einen anderen Kontrahenten in seinem Nacken: "Ich hätte erwartet, dass Jorge mich bis zum Ende ans Limit pusht, aber aus irgendeinem Grund scheint er plötzlich Zeit verloren zu haben. Das hatte ich so nicht erwartet, habe ihn für das Rennen jedoch wieder massiv auf der Rechnung."