Erlebt die MotoGP-Weltmeisterschaft in der Saison 2015 den Einstieg zweier großer Hersteller mit Werksteams? Die Rückkehr von Suzuki im kommenden Jahr ist beschlossene Sache, doch nun könnte auch Aprilia folgen, wie die spanische Marca berichtet. Die Italiener hatten ihren Einstieg ursprünglich für die Saison 2016 geplant. Kein zufällig gewählter Zeitpunkt. Eben dieses Jahr wird nämlich einen bedeutenden Einschnitt im Reglement der Königsklasse bedeuten, unter anderem müssen von da an alle Hersteller die bereits jetzt in der Open-Klasse verwendete Einheitselektronik einsetzen. In Anbetracht dieser Umstände erschien Aprilia ein Einstieg zu diesem Zeitpunkt sinnvoll.

Doch nun dürfte sich beim Hersteller aus Noale eine andere Denkweise etabliert haben. Man will das MotoGP-Projekt nun so schnell wie möglich vorantreiben, 2015 einsteigen und erste Erfahrungen sammeln, um in der Saison 2016 mit völlig neuen Vorzeichen möglichst konkurrenzfähig zu sein. Der Aprilia-Prototyp, der auf dem ART-Bike der Vorsaison basieren soll, dürfte über eine stufenloses Getriebe und pneumatische Ventile verfügen - zwei Dinge, die als absolut entscheidend für eine gute Performance in der modernen MotoGP angesehen werden.

2004 kehrte Aprilia der MotoGP den Rücken, Foto: Milagro
2004 kehrte Aprilia der MotoGP den Rücken, Foto: Milagro

Kehrt Bautista heim?

Für den Fall eines vorgezogenen Aprilia-Wiedereinstieges nach dem Abschied 2004 wären natürlich auch zwei weitere Plätze in der MotoGP verfügbar. Noch dazu Plätze als Werkspiloten, die die mit Abstand bestbezahlten im Paddock sind. Ganz oben auf der Wunschliste soll bei Aprilia Alvaro Bautista stehen. Der Spanier konnte in dieser Saison bei Gresini-Honda bisher nicht überzeugen und steht dort wohl kurz vor dem Rauswurf, wäre also für 2015 verfügbar. Bautista holte bereits 2006 in der 125ccm-Klasse für die Aprilia den Weltmeistertitel und fuhr auch bei den 250ern ein Bike aus Noale.

Bautistat feierte schon in der 125ccm-Klasse Erfolge mit Aprilia, Foto: Master - Aspar Team
Bautistat feierte schon in der 125ccm-Klasse Erfolge mit Aprilia, Foto: Master - Aspar Team

An der Seite von Bautista könnte der 28-jährige Nordire Eugene Laverty die zweite Werksmaschine pilotieren. Der jüngere Bruder von Paul-Bird-Motorsport-Pilot Michael steht aktuell bei Voltcom Crescent Suzuki in der Superbike-Weltmeisterschaft unter Vertrag und macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen, früher oder später die WSBK in Richtung der MotoGP verlassen zu wollen.