In Assen stand Andrea Dovizioso noch als Zweiter auf dem Podium, im Qualifying zum Grand Prix von Deutschland war er von diesem Niveau meilenweit entfernt. Nur über den Umweg von Q1 kam er in die entscheidende Qualifyingphase, dort war aber bei Rang elf Endstation. Ein ernüchterndes Resultat für den Italiener, der in der Weltmeisterschaft den in Anbetracht seines Arbeitsgeräts hervorragenden vierten Platz belegt.

"Rang elf im Qualifying war natürlich nicht unser Ziel, vor allem weil die Strecke hier sehr eng ist und es somit wichtig ist, weit vorne zu starten. Ich hatte aber heute einfach nicht genug Gefühl für das Motorrad um eine perfekte Runde zu fahren. Es ist auf dieser Strecke für uns einfach besonders schwierig. Unser Problem liegt in den Kurven und hier fährt man so viele Kurven ohne wirklich zu bremsen. Es gibt diese lange Linkskurve, in der man einfach immer nur das Gas auf und zu macht. Das ist für uns sehr schwer", erklärte Dovizioso.

Beim Blick auf das Rennen am Sonntag klingt nur leiser Optimismus durch: "Meine Position ist nicht so gut, also muss ich einen starken Start hinlegen, um einige Ränge nach vorne zu kommen und dann das ganze Rennen kämpfen. Unsere Rennpace ist zumindest ein bisschen besser als die im Qualifying."

Crutchlow stürzt in Kurve elf

Crutchlows Ducati-Albtraum geht weiter, Foto: Milagro
Crutchlows Ducati-Albtraum geht weiter, Foto: Milagro

Noch schlechter als für Dovizioso lief es für Cal Crutchlow. Er kam nach einem Sturz in Kurve elf, der quasi eine exakte Kopie seines Crashs im Vorjahr war, nicht über Rang 15 hinaus. "Mein Vorderreifen war völlig kalt, weil ich in den zwei vorhergehenden Runden hinter anderen Piloten festgehangen bin, die die Ideallinie blockiert haben, aber so etwas passiert einfach. Ich habe einen Fehler gemacht. Es wäre definitiv meine beste Runde an diesem Wochenende gewesen und sie hätte mich auf jeden Fall in Q2 gebracht, aber ich bin sie eben nicht zu Ende gefahren, also darf ich mich damit auch gar nicht zu viel befassen. Das ist natürlich enttäuschend", trauerte er der vergebenen Chance nach.

Auch er klammert sich im Vorfeld des sonntäglichen Grand Prix an die letzten Strohhalme: "Ich denke, wir haben einiges für das Rennen am Sonntag gelernt und viel Erfahrung gesammelt, vor allem am Vormittag. Wir können mit den harten Hinterreifen unsere schnellsten Zeiten fahren, während unsere Konkurrenz auf den weichen Slicks schneller ist. Vielleicht sind wir also über die gesamte Renndistanz gesehen in einer besseren Position."