Nach gerade einmal acht Minuten im ersten Freien Training der MotoGP zum Grand Prix von Deutschland musste Marc Marquez am Sachsenring bereits seinen ersten Sturz des Wochenendes hinnehmen und es war gleich ein heftiger Abflug. In Kurve zwei wurde der Weltmeister in hohem Bogen von seiner Honda geschleudert und schlug mit dem Kopf auf dem Asphalt auf. Zunächst blieb Marquez eine Zeit lang kniend im Kies, bevor er sichtlich gezeichnet, aber auf eigenen Beinen die Auslaufzone verließ. Wenig später war er aber schon wieder auf dem Ersatzbike auf der Strecke und kam in FP1 sogar noch auf den sechsten Platz. Am Nachmittag war er dann schon wieder fast ganz der alte und wurde Zweiter, geschlagen nur von Aleix Espargaro, der den Vorteil des weicheren Hinterreifens nützte.

Nach dem zweiten Freien Training kam dann auch von Marquez selbst die offizielle Entwarnung: "Ich habe definitiv keine Verletzung, lediglich ziemlich starke Schmerzen im Genick. Auf dem Motorrad ist das aber kein Problem, wie man heute im zweiten Freien Training sehen konnte. Da war ich in der Lage einen guten Rhythmus zu halten und viele Runden zu fahren. Ich habe mich nach dem Sturz schon ein bisschen müde gefühlt, aber am Samstag sollte es schon wieder besser sein."

Ungewöhnlicher Crash

Am Nachmittag konnte Marquez schon wieder Vollgas geben, Foto: Bridgestone
Am Nachmittag konnte Marquez schon wieder Vollgas geben, Foto: Bridgestone

Der Sachsenring ist zwar für zahlreiche Stürze bekannt, doch waren sowohl die Stelle als auch die Art des Sturzes von Marquez ungewöhnlich. Auch der Repsol-Honda-Pilot selbst konnte sich den Crash zunächst nicht erklären: "Zu Beginn war es schwer für mich, zu verstehen, warum ich gestürzt bin. Dann habe ich aber darüber nachgedacht, wir haben meine Vermutung mit unseren Daten abgeglichen und es hat sich herausgestellt, dass es absolut meine Schuld war."

Marquez unterlief nämlich ein, für Piloten wir ihn, seltener Fehler. "Ich bin im zweiten Gang in Kurve zwei eingebogen, dann habe ich aber versehentlich mit der Spitze meines Stiefels den Schalthebel berührt und bin in den dritten Gang gekommen. In diesem Moment war ich schon in extremer Schräglage und voll auf dem Gas, also nicht bereit für dieses Schaltmanöver. Dadurch ist das Hinterrad gerutscht und es ist zu meinem Highsider gekommen", erklärt der Weltmeisterschaftsführende seinen Abflug.