Auch im kommenden Jahr, dem zweiten seit Einführung der neuen Open-Klasse, wird Honda nicht mehr als vier Production-Bikes einsetzen. Aktuell pilotieren Scott Redding bei Gresini, Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama bei Aspar und Karel Abraham eine RCV100R in der Königsklasse, doch mehrere zusätzliche Teams zeigten bereits Interesse an einer Verwendung des Honda-Open-Motorrads ab der kommenden Saison. "Es besteht Interesse von einigen Teams, aber wir werden die Anzahl unserer Motorräder in der MotoGP-Klasse nicht ändern. Es gibt maximal acht Maschinen, wovon vier Factory-Bikes sind und vier Production Racer", stellt HRC-Boss Livio Suppo klar.

Ein überraschend großes Interesse, für ein Projekt und das dabei entstandene Motorrad, wenn man bedenkt, wie viel Kritik Honda dafür einstecken musste. Durch den Verzicht auf pneumatische Ventile fehlt es der Maschine an Leistung, im Vergleich mit dem Open-Projekt von Yamaha bei Forward Racing ist man chancenlos.

Es fehlt an Leistung

Das ist auch der Hauptkritikpunkt von Fausto Gresini: "Der Production Racer ist ein gutes Bike, aber eben nicht so konkurrenzfähig wie die Factory-Bikes. Der Motor ist schwächer, vor allem beim Beschleunigen, weshalb die RCV1000R insgesamt langsamer ist. Ich hoffe, dass Honda im kommenden Jahr reagiert und bin mir sicher, dass das Motorrad dann konkurrenzfähiger sein wird."

Scott Redding ist der aktuell bestplatzierte RCV1000R-Pilot in der WM, Foto: Milagro
Scott Redding ist der aktuell bestplatzierte RCV1000R-Pilot in der WM, Foto: Milagro

Eine Kritik, die Livio Suppo so nicht gelten lassen will. "Ich denke nach wie vor, dass die Performance der RCV1000R auf manchen Strecken absolut ausreichend ist, um das Potenzial eines Fahrers zu zeigen. Dennoch werden wir den Motor überarbeiten", verspricht der Italiener bei MCN. Diese Ankündigung reicht offenbar aus, um das Paket attraktiv zu machen.

Möglicherweise bietet sich für Gresini-Pilot Redding noch in dieser Saison die Möglichkeit, ein neues Aggregat einzusetzen und das Potential des Motorrads zu zeigen, wie sein Teamchef im Gespräch mit der offiziellen Seite der MotoGP verrät: "Wir bekommen für Scott einen Motor, der gleich wie der in den Factory-Bikes ist. Das ist in Sachen Performance ein großer Vorteil für uns. Es ist schwer zu sagen, ob wir ihn noch vor Ende der Saison bekommen, aber wir hoffen, dass uns diese Möglichkeit so schnell wie möglich gegeben wird."