Karel Abraham kam nach dem Qualifying in Assen nicht mehr aus dem Strahlen heraus: Platz 13, beste Open-Maschine und gleichzeitig Saison-Topleistung des Tschechen. "Ich bin wirklich glücklich", freute sich der Honda-Pilot. Für dieses Ergebnis hätten er und sein Team aber hart arbeiten müssen. "Wir kämpften mit dem stark durchdrehenden Hinterrad und das Wetter machte alles unvorhersehbar."

Um lediglich drei Zehntel schrammte der Tscheche als Dritter von Q1 am Einzug ins zweite Qualifying-Segment vorbei. "Wie auch immer, Fakt ist, dass ich letztlich in der Lage war, die perfekte Qualifying-Runde zu fahren, die deutlich besser als die anderen war", jubelte der Honda-Mann.

Wohlfühlfaktor bei Aoyama gestiegen

Hiroshi Aoyama hatte am Freitag in Assen nur ein Ziel: Eine Zeit von 1:34 zu setzen. Mit 1:34.930 Minuten erreichte er dieses Ziel zwar knapp, aber es reichte für die fünfte Startreihe direkt neben Karel Abraham. Viel glücklicher machten Aoyama aber die Verbesserungen an seinem Motorrad, die endlich erste Früchte trugen.

"Ich fühle mich an diesem Wochenende sehr wohl auf dem Motorrad, was hauptsächlich mit den Veränderungen an der vorderen Aufhängung zu tun hat", schilderte der Japaner. Seit Assen ist Aoyama mit einer neuen Vorderrad-Gabel unterwegs. Zwar fehlt noch das letzte bisschen Vertrauen und einiges an Setup-Arbeit wartet, aber die ersten Fortschritte sind klar ersichtlich. "Nichtsdestotrotz bin ich heute selbstbewusster und freue mich auf das Rennen", schloss Aoyama ab.

Hiroshi Aoyama fühlt sich wohler auf seiner Honda, Foto: Honda
Hiroshi Aoyama fühlt sich wohler auf seiner Honda, Foto: Honda

Freud und Leid bei Redding

"Insgesamt bin ich recht glücklich, da ich meine Zeit ohne die Hilfe anderer gefahren habe, aber auch ein klein wenig enttäuscht, dass ich nur dritte Production-Honda bin - auch wenn der Abstand minimal ist", ärgerte sich Scott Redding nach seinem 16. Startplatz für den Großen Preis der Niederlande. Klar ist: Solange es trocken bleibt, ist noch nichts verloren. "Meine Pace im Renntrimm ist recht gut, daher haben wir noch nicht zu viel hergeschenkt", versuchte sich der Brite zu beruhigen.

Sollte aber der Regen kommen, geraten alle guten Vorsätze und Hoffnungen ins Wanken. "Vielleicht wird es regnen, was schwierig wäre, denn ich habe noch keine Runden mit diesem Motorrad im Nassen gefahren", erinnerte Redding, der im dritten Training nicht aus der Box fuhr.

Petrucci besiegt schmerzendes Handgelenk

Nach zwei Rennwochenenden Pause griff in Assen auch Danilo Petrucci wieder ins Geschehen ein und sicherte sich den 17. Startplatz - Saisonbestleistung. "Ich bin wirklich glücklich über das Qualifying-Ergebnis, denn ich dachte nicht, dass ich so gut fahren können würde", freute sich der Italiener, der immer noch mit Schmerzen in seinem Handgelenk kämpft. "Das Handgelenk beeinträchtigt mich und ist auch noch ein bisschen angeschwollen, aber seit ich heute Morgen an die Strecke kam, dachte ich, dass ich fahren muss, als wären beide Arme in Ordnung", erklärte der Italiener.

Aus Sicherheitsgründen hatte sich Petrucci entschieden, das verregnete dritte Training am Vormittag auszulassen und sich stattdessen auf Änderungen für das Qualifying im vierten Training zu konzentrieren - mit Erfolg. "Es gelang mir, vor Q1 etwas zu verändern und sofort fuhr ich stark." Obwohl sich der ART-Pilot bewusst gegen ein Training im Nassen entschieden hatte, wünscht er sich genau diese Bedingungen im Rennen. Dadurch erhofft er sich weniger Beanspruchung seines Handgelenks. "Andernfalls wird es schwierig ein Rennen zu fahren, das auch nur zu den geringsten Punkten reicht."

Nicky Hayden ist mit seiner Leistung unzufrieden, Foto: Honda
Nicky Hayden ist mit seiner Leistung unzufrieden, Foto: Honda

Keine Ausreden bei Hayden

Der 22. und damit vorletzte Startplatz ging in Assen an Nicky Hayden. Der Honda-Mann hatte im vierten Training seine Rundenzeit nochmals verbessert, im entscheidenden Run in Q1 unterliefen dem Weltmeister von 2006 aber einige Fehler. "Das Motorrad war heute nicht bei 100 Prozent, aber ich war es genauso wenig", ärgerte sich Hayden. "Es gibt keine Ausreden, ich muss die Verantwortung für heute übernehmen."

Nun heißt es für dem Amerikaner: Tag abhaken, aufs Rennen blicken und noch kleine Verbesserungen an seiner Honda vornehmen. "Wir werden versuchen, dass das Motorrad etwas besser wendet und somit hoffentlich etwas mehr aus der Beschleunigung herausholen, um das Motorrad von Kurve zu Kurve auf der richtigen Linie zu halten."