Trotz Umwegen landete Ducati-Pilot Cal Crutchlow mit Platz fünf im Qualifying von Assen dennoch wohlbehalten 'im Ziel'. Nachdem seine Crew nach verhaltenen Zeiten am Freitag das Setup seiner Desmosedici GP14 für die Freien Trainings am Samstag komplett neu ausrichtetet hatte, klagte Crutchlow gar noch vehementer über die Unfahrbarkeit der Maschine. Jedoch hatte er Glück im Unglück: Da er nicht unter den schnellsten Zehn der ersten drei Trainings gelegen hatte, musste Crutchlow in Q1 seinen Platz im entscheidenden Qualifikationssegment erfahren - und bekam so 15 zusätzliche Minuten, um das erneut veränderte Setup zu testen und verfeinern.

"Wir haben das Setup vor allem für FT4 komplett verhauen und ich konnte die Maschine einfach nicht einlenken. Allerdings haben wir gute Änderungen für Q1 gefunden und plötzlich lief das Bike so gut wie am gesamten Wochenende noch nicht", verriet der Engländer. Nachdem sich Crutchlow mit knapp 0,3 Sekunden Vorsprung auf Karel Abraham als Zweiter noch seinen Platz in der Hauptqualifikation sicherte, gelang ihm im großen Pulk der Piloten trotz einsetzenden Regens dort eine frühe schnelle Runde, die mit immer schlechteren Bedingungen für einen ungefährdeten fünften Rang und somit seinen besten Startplatz in Diensten Ducatis reichte.

Ducati-Duo trotz gefährlichen Bedingungen

"Ich habe sowohl hinsichtlich des Setups als auch auf der feuchten Strecke in Q2 heute riskiert und wurde dafür belohnt. Mir hat nur ein Wimpernschlag auf Platz drei gefehlt, und so wie der Tag begonnen hat, hätte ich das nie für möglich gehalten", resümiert 'Crutch', der fast seine Pole-Zeit aus dem Vorjahr in diensten von Tech 3 noch unterbot. "Ich werde mich über meine Zeit und Platz fünf sicher nicht beschweren, aber wenn ich sehe, wie nah ich an Dani Pedrosa und der ersten Startreihe dran war, bin ich doch ein Bisschen enttäuscht, dass ich die Fahrer vor mir im Pulk nicht überholen und so ein wenig der Gischt entgehen konnte. Das hat mich definitiv Zeit gekostet. Für morgen brauche ich einen guten Start und konstante Pace - dann werden wir sehen, was wir hier erreichen können."

Zwar war Andrea Dovizioso über das Wochenende hinweg klar schneller als sein Teamkollege und auch direkt für das Hauptqualifying gesetzt, allerdings gelang es dem Italiener nicht, zum richtigen Zeitpunkt eine saubere Runde zu setzen. "Das Q2 heute war wirklich etwas gefährlich, denn die Strecke wurde von Moment zu Moment rutschiger. Ich habe es aber sehr genossen", verrät er. Trotzt Platz sieben hat Dovizioso einen Angriff weiter vorne nicht aufgegeben, und hofft auf einen guten Start: "Heute wurden die Leute belohnt, die am Meisten riskiert haben. Ich hatte auch ein wenig Pech mit Verkehr und schlechter Sicht, aber noch ist ja nichts verloren. Wenn ich direkt zu Beginn des Rennens mit den Leuten vor mir mitfahren kann und nicht zu viel Zeit verliere, ist noch alles drin."