Des einen Freud - des anderen Leid: Während Bradley Smith vom einsetzenden Regen des entscheidenden Qualifikationssegments in Assen profitierte und mit einer schnellen Runde zu Beginn den sechsten Startplatz sicherte, verpasste Rookie Pol Espargaro im dichtgedrängten Pulk der Piloten eine freie Runde und setzte lediglich die elftbeste Zeit. Nach Niederlagen gegen den Teamkollegen in den letzten drei Rennen hat Smith dadurch gute Aussichten, im Duell gegen den amtierenden Moto2-Weltmeister zurückzuschlagen.

Bereits im nassen dritten Freien Training am Morgen sicherte sich Smith als Fünfter eine gute Position, allerdings hatte diese aufgrund des Verzichts der meisten Topfahrer keine große Aussagekraft. Espargaro hingegen machte seine ersten Erfahrungen im Nassen auf einer MotoGP-Maschine, und zeigte dementsprechend logische Defizite. Dennoch hielt er mit seiner Enttäuschung nicht hinter dem Berg: "Ich kann gar nicht beschreiben, wie schlecht sich der Ausgang der Qualifikation für mich anfühlt", gibt Espargaro geknickt zu Protokoll. "Ich hatte zwei Tage lang ein wirklich gutes Gefühl auf meiner Maschine und habe viel Selbstvertrauen gespürt. Es war vielleicht mein bester Tag auf einem MotoGP-Bike - und jetzt so etwas."

Nach Fehler: Smith verpasst erste Startreihe

Dabei bestand für den Tech-3-Rookie durchaus die Chance auf eine gute Zeit in Q2: "Ich habe auf der ersten gezeiteten Runde Jorge Lorenzo überholt und mich an die Versern von Marc marquez geheftet, der auf einer wirklich schnellen Runde war. Ich wollte dann im zweiten Umlauf voll angreifen, allerdings machte Marquez auf einmal langsam, und ich verlor massiv Zeit beim Versuch, ihn zu überholen und zurück auf die Ideallinie zu finden. Das war einfach auch Pech." Nach seinen guten Leistungen im Trockenen hofft der jüngere Espargaro-Bruder am Samstag auf milde Bedingungen beim Rennen: "Dann können wir noch einmal voll angreifen. Meine aktuelle Position ist nicht zufriedenstellend und ich werde alles geben, diese so weit wie möglich zu verbessern."

Teamkollege Smith zeigt sich mit Platz sechs zwar zufrieden, angesichts von nicht einmal 0,1 Sekunden Rückstand auf den drittplatzierten Dani Pedrosa schwingt jedoch auch ein bisschen Unmut beim Briten mit: "Es ist natürlich einmal grundsätzlich sehr gut, in der zweiten Reihe beim Start zu stehen. Dieser ist hier besonders wichtig für ein gutes Ergebnis, unabhängig vom Wetter. Allerdings hätte ich ohne einen dummen Fahrfehler auf meiner zweiten schnellen Runde - als ich aufs Gras nebend er Strecke kam - auch drei Plätze weiter vorne starten können." Wie viele Piloten äußert auch er bedauern über die gewählte Taktik im Pulk. "Es waren einfach zu viele Fahrer auf einem Haufen. Ich hätte mich vielleicht einfach zurückfallen lassen sollen und die zweite Runde alleine absolvieren, auch wenn dann schon mehr Wasser auf der Strecke gewesen wäre. Ich denke für morgen trotzdem positiv und will viele Punkte einfahren."