Dürfen sich die MotoGP-Fans bereits im nächsten Jahr über ein neues Team im Paddock der Königsklasse freuen? Mit Marc VDS Racing gibt es zumindest einen potenziellen Bewerber. Das Problem dabei ist jedoch, dass die Dorna momentan kein Interesse an einer Aufstockung des Feldes hat, weshalb ein Neueinsteiger ohne finanzielle Unterstützung des Promoters auskommen würde. Es sei denn, eines der aktuellen Teams zieht sich aus der Weltmeisterschaft zurück. Tatsächlich gibt es mit Avintia, Iodaracing und Paul Bird Motorsport mindestens drei Rennställe, die finanziell alles andere als auf festen Beinen stehen.

Das möchte auch Marc-VDS-Teammanager Michael Bartholemy klargestellt haben: "Wenn man die aktuelle Situation in der MotoGP betrachtet, dann ist Marc VDS sicher in einigen Bereichen besser aufgestellt als einige der existierenden Teams. Daher ist es auch normal, wenn Hersteller und gewisse Personen gerne mit uns zusammen arbeiten wollen."

In der Moto2-WM belegt Marc VDS mit Esteve Rabat und Mika Kallio die Plätze eins und zwei, Foto: Marc VDS Racing
In der Moto2-WM belegt Marc VDS mit Esteve Rabat und Mika Kallio die Plätze eins und zwei, Foto: Marc VDS Racing

Ein Einstieg macht für ihn aber nur unter gewissen Rahmenbedingungen Sinn. "Klar ist, dass wir den Schritt nur in einer ordentlichen Art und Weise machen werden. Wir haben in den letzten vier Jahren in der Moto2 gezeigt, dass wir konkurrenzfähig und eines der wichtigsten Teams im Paddock sind. Um dorthin zu kommen mussten wir hart arbeiten, weil viele Leute hier schon ewig dabei sind. Wenn wir in die MotoGP wechseln, sollte das gleich ablaufen", so Bartholemy.

Hoffnung auf Hersteller

Dem Team, das vom belgischen Bier-Milliardär Marc van der Straten finanziert wird, fehlt aber noch ein entscheidender Teil für einen MotoGP-Rennstall - das Motorrad. Doch Bartholemy hegt Hoffnung, dass in diesem Bereich bald Bewegung reinkommen könnte: "Wir wollen erfolgreich sein und die bestmöglichen Resultate einfahren, dafür brauchen wir aber ein gutes Package. Ich hoffe, dass uns eines Tages - wenn nicht dieses dann nächstes Jahr - ein Hersteller ein Paket anbieten kann mit dem wir gerne arbeiten und zufrieden sind."

Mika Kallio fuhr zuletzt 2010 für Pramac in der MotoGP, Foto: Sutton
Mika Kallio fuhr zuletzt 2010 für Pramac in der MotoGP, Foto: Sutton

Zu guter Letzt braucht Marc VDS auch noch einen oder zwei Fahrer. Mit Mika Kallio hat man zumindest einen Mann in den eigenen Reihen, der bereits MotoGP-Erfahrung sammeln konnte. "Ich würde schon gerne wieder in die MotoGP aufsteigen. Sollte sich das Marc VDS Team zu diesem Schritt entschließen, wäre das natürlich auch für mich eine gute Gelegenheit. Ohne Bike mit Top-10-Potenzial gibt es für mich aber keinen Grund, es dort noch einmal zu versuchen. Da bleibe ich lieber hier in der Moto2 und duelliere mich mit den stärksten Jungs um Siege", teilt auch der Finne im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com die Einstellung, dass man nicht als Hinterbänkler einsteigen will.