Mit einem guten Start und einem beherzten Manöver in Kurve eins übernahm Jorge Lorenzo im Grand Prix von Katalonien früh die Führung. Doch diese konnte er nur bis zur vierten Runde verteidigen, als Teamkollege Valentino Rossi an ihm vorbei ging. "In der ersten Kurve und auch in den ersten Runden habe ich alles gegeben, um einen Vorsprung herauszufahren, aber es war einfach nicht möglich. Als Vale mich dann überholt hat konnte ich nicht dagegenhalten und so fahren, wie ich es wollte", ärgerte sich Lorenzo, der am Ende auf Rang fünf kam, nach dem Rennen.

Dabei lief es für den Mallorquiner in den Bremszonen, dem bisherigen Schwachpunkt der Yamaha M1, erneut relativ gut: "Das Bike hat beim Anbremsen gut funktioniert. In diesem Bereich haben wir uns auf jeden Fall deutlich verbessert, auch wenn wir auf der Bremse noch nicht so spielen können wie die Hondas. Im Vergleich zum Vorjahr sind wir hier aber viel stärker."

Zu viel Bewegung in der M1

Auch extreme Schräglagen halfen Lorenzo nicht, Foto: Milagro
Auch extreme Schräglagen halfen Lorenzo nicht, Foto: Milagro

Dafür büßte Lorenzo in anderen Bereichen auf seine Gegner ein. "Leider haben wir beim Beschleunigen heute einfach zu viel Zeit verloren. Das war im letzten Jahr noch unsere Stärke. Vom ersten Training weg hier habe ich aber bemerkt, dass unser Motorrad mit diesen Reifen sehr unruhig ist. Dadurch kommt man ziemlich leicht von der Ideallinie ab und verliert viel Zeit. Deshalb mussten wir die Power immer mehr drosseln, weshalb wir dann beim Beschleunigen keine Chance hatten. Von der letzten Kurve bis zum Ende der Geraden haben wir jede Runde drei bis vier Zehntelsekunden verloren. Wir haben einfach nicht die richtige Lösung gefunden und konnten nicht um den Sieg kämpfen", musste der Vizeweltmeister gestehen.

Zurück blieb ein ernüchterter Jorge Lorenzo: "Ich bin ziemlich enttäuscht. Wenn wir weniger Probleme gehabt hätten, wäre das eine tolle Gelegenheit für einen Sieg gewesen. Wenn sich das Motorrad so viel bewegt muss man aber extrem viel mit dem Körper arbeiten und das kostet viel Kraft. Ich habe mich körperlich gut gefühlt, aber mit so viel Bewegung im Bike ist es schwierig mit Marc, Dani und Vale mitzuhalten. Am Ende war ich sogar müder als in Mugello, obwohl ich in einer besseren Verfassung war."