Das Duell Marc Marquez gegen Jorge Lorenzo in Mugello erinnerte an die großartigen Zweikämpfe der Beiden im Vorjahr. Lorenzo scheint also nach einem völlig verpatzten Saisonstart nun wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben. Das glaubt auch sein Teammanager bei Yamaha, Wilco Zeelenberg. Er tritt aber auch auf die Euphoriebremse: "Er hat in Mugello gezeigt, dass er zurück ist, aber wir müssen abwarten, wie der Rest der Saison verläuft. Jorge hat sein Selbstbewusstsein wieder gefunden, aber die Strecke kommt seinem Fahrstil auch sehr entgegen. Mal sehen, wie es in Barcelona läuft. Wir haben aber gesehen, dass er wieder eine gute Show bieten kann und darüber sind wir sehr glücklich."

Lorenzo fühlte sich in dieser Saison lange nicht wohl, Foto: Milagro
Lorenzo fühlte sich in dieser Saison lange nicht wohl, Foto: Milagro

Im Wesentlichen sieht Zeelenberg drei Gründe für die bisherigen Probleme seines Schützlings. Hauptsächlich haperte es an der Chemie zwischen Lorenzo und der neuen M1, die nun verbessert wurde. "Wir haben keine gravierenden Änderungen vorgenommen, aber Jorge fühlt sich einfach wieder wohler auf dem Bike. Das war auch in Jerez und Le Mans schon der Fall und wir hatten uns dort mehr erwartet. Er hat uns damals auch bestätigt, dass es besser wird und er sich steigert, aber noch nicht bereit fühlt um mit den Spitzenpiloten zu kämpfen. Diese Motorräder sind sehr, sehr stark und sehr empfindlich. Jorge ist ein sehr feinfühliger Fahrer, aber wenn er das Bike nicht voll unter Kontrolle hat ist es ein großes Risiko ans Limit zu gehen, weil man sehr schnell stürzen kann", erklärt der Niederländer.

Weiters erkennt Zeelenberg physische Fortschritte bei Lorenzo: "Jorge hat sich auch körperlich wieder verbessert. Er hatte im Winter einige Operation und war deshalb nicht fit genug, weshalb er das Motorrad nicht immer so kontrollieren konnte, wie er das wollte. Er schaffte es vielleicht für zehn, elf oder zwölf Runden, aber nicht über eine gesamte Renndistanz. In Mugello hat er das erstmals wieder geschafft und er ist nun wieder viel selbstsicherer."

Konkurrenz legt zu

Zeelenberg, selbst ehemaliger Grand-Prix-Sieger, denkt aber auch, dass sich eine Schwächeperiode in dieser Saison aufgrund der hohen Dichte besonders dramatisch bemerkbar macht. "Der Wettbewerb an der Spitze wird härter. In Le Mans lag Jorge nur sieben Sekunden hinter Marc, aber er wurde dennoch nur Sechster. Es gibt so viele gute Piloten. Das ist natürlich gut für die Show, aber wenn man einmal schwächelt kostet es eben gleich viele Punkte und das war das Enttäuschende an den ersten Rennen", meint der 47-Jährige.