Im Qualifying wurden in Valentino Rossis Team einige Fehler gemacht, wodurch der Held der Massen nur auf Rang zehn in der vierten Startreihe landete. Die schlechte Startposition machte sein 300. Rennen zu einer schwierigen Aufgabe. Auch das Warm-Up am Sonntagmorgen lief nicht völlig nach Plan. Erst in den letzten Minuten der Session konnte Rossi eine gezeitete Runde fahren. "Ich konnte kein besseres Setting ausprobieren, aber dafür haben wir in der Box gute Arbeit geleistet", eklärte der Italiener. Viel Zeit ging durch menschliches Versagen verloren. "Das war Pech, wir hatten ein kleines Getriebe-Problem."

Alles versucht

In den letzten Jahren war Rossi nur zum Grüßen der Fans auf dem Podium, Foto: Milagro
In den letzten Jahren war Rossi nur zum Grüßen der Fans auf dem Podium, Foto: Milagro

Vom Start weg schaltete Rossi auf Angriff und macht gleich in der ersten Runde vier Positionen gut. "Ich hatte einen guten Start und konnte mich schnell nach vorn kämpfen, das war lustig, denn viele von den Jungs hatten im Training Windschatten", erklärte er nach dem Rennen. An das Duo Marc Marquez und Jorge Lorenzo, die an der Spitze in einem epischen Duell den Sieg ausfochten, kam der "Doktor" allerdings nicht heran. "Ich lag mehr als eine Sekunde zurück und habe besonders im letzten Sektor Zeit verloren. Ich habe es das ganze Rennen versucht, aber es ging nicht mehr. Wir haben die Möglichkeit, mir Jorge und Marc zu kämpfen, gestern mit dem Fehler im Quaifying verschenkt."

Völlig unzufrieden ist der Italiener, der den Kampf um den Sieg aus der ersten Reihe beobachtete, nicht. "Ich bin happy, denn ich bin auf einem guten Level. Ich war das ganze Rennen über schnell und habe Jorge und Marc immer gesehen. Jedes Mal, wenn sie sich überholt haben, bin ich näher gekommen. Ich habe auf einen Fehler der beiden gehofft, damit ich rannkomme. Es ist ein weiteres gutes Podium und gute Punkte." Der vierte Podestplatz im sechsten Rennen bringt Rossi auf Rang zwei der WM-Wertung. "Ich wäre gern besser gewesen, aber nach einem Start aus der vierten reihe ist das okay."

Es sei ein großartiger Tag gewesen, auch für die MotoGP. "Es ist eine fantastische Strecke, das Wetter war gut und wir hatten ein großartiges Rennen, besonders zwischen Marc und Jorge", so Rossi. Dass er es bei seinem Heimrennen erstmals seit 2009 wieder auf das Podium schaffte, freut ihn natürlich ganz besonders: "Es ist immer eine großartige Emotion, vor vielleicht 10.000 Leuten in Mugello auf dem Podium zu stehen. Schon seit heute Früh waren viele Fans an der Strecke, das war großartig! Das ist der wohl emotionalste Moment der Saison. In den letzten Jahren war ich immer nur zum Hallo-Sagen auf dem Podest, aber wenn man es verdient hat, ist es komplett anders."

Rossis Fans stehen immer hinter ihm, Foto: Milagro
Rossis Fans stehen immer hinter ihm, Foto: Milagro

Seine eigene Popularität, speziell in Italien, erklärt der "Doktor" so: "Ich fahre schon sehr lange und konnte viele großartige Ergebnisse und Siege holen. Aber ich denke, der Hauptgrund, ist die Art und Weise, wie ich fahre." Viele Italiener würden die Rennen verfolgen, erklärt Rossi, und an ihn glauben. "Sie wissen, dass ich schnell bin - früher etwas mehr, heute weniger - das ist sehr lustig. Ich denke, darum habe ich so viele Fans."

Disqualifikation für Marquez?

Beim nächsten MotoGP-Rennen in Barcelona in zwei Wochen will Rossi wieder an Marquez und Lorenzo dranbleiben. "Ich bin jetzt Zweiter in der WM, das ist nicht so schlecht. Ich hoffe, dass sie Marc jetzt bei den nächsten zwei oder drei Rennen disqualifizieren, das wäre gut für uns alle", lachte der Lokalmatador. Die Rennen seien viel härter als früher. "Früher furh man mehr mit Strategie und musste nicht in jeder Runde 100 Prozent geben. Jetzt wird von Anfang bis Ende gepusht." Im Rennen nutzte der Italiener die neuen 340mm-Bremsscheiben. "Das hat hier keinen großen Unterschied gemacht, aber ich habe mich dafür entschieden, sie einzusetzen, weil die Temperatur der Bremse stark ansteigt, wenn man weit hinten ist", erklärte Rossi.