Heimrennen oder besser Heimpleite für Andrea Dovizioso. Der Italiener startet in Mugello nur von Platz neun und musste sich damit nicht nur Teamkollege Cal Crutchlow, sondern auch Andrea Iannone geschlagen geben. "Ich bin nicht happy über die dritte Startreihe, aber immerhin war die Pace auf den harten Reifen recht gut und das ist der Reifen, den beinahe jeder nutzen wird", suchte der Italiener das Positive.

Er gestand, dass seine Runde auf den weichen Reifen nicht perfekt gelang und das Motorrad zu Besserem fähig gewesen wäre. Dennoch lag er weniger als eine knappe halbe Sekunde hinter der Spitze - ein gutes Zeichen. "Ich habe nicht erwartet, so nah an den schnellsten Fahrern dran zu sein, wie wir es jetzt sind", freute sich Dovizioso. Sowohl auf neuen als auch auf fünf bis sechs Runden alten Reifen stimmten die Rundenzeiten.

Geraden-Speed einfach unglaublich

Und der Ducati-Mann hat noch ein weiteres Ass im Ärmel: Der Motor seiner Maschine auf der Geraden. "Auf der Geraden ist unser Motor einfach unglaublich", jubelte der Italiener, der am Morgen mit seiner Trumpfkarte ausgestattet wurde. "In der ersten Runde war ich hinter Lorenzo. Es ist schon witzig, so einfach Zehntel zu gewinnen."

Obwohl er glaubt, dass die Top-Speed seiner Ducati auf der Geraden im Rennen helfen wird, rechnet er nach wie vor nicht mit einem Kampf an der Spitze. Stattdessen fallen die Ziele kleiner aus. "Wir wollen weniger Sekunden als in den anderen Rennen aufgebrummt bekommen. Und ich denke, dass sollte möglich sein", überlegte Dovizioso.

Eine große Frage steht für den Sonntag aber noch im Raum: große oder normale Bremsscheibe. Bisher war der Italiener am Wochenende mit der nun erlaubten großen Bremsscheibe mit 340 mm Durchmesser unterwegs und wird vermutlich auch dabei bleiben. "Wir müssen uns vor dem Warm-Up entscheiden. Es wäre kein Problem, wieder auf die 3/20er zu wechseln, da wir sie bisher immer benutzten. Aber ich denke, es ist nicht der beste Weg, im Rennen auf eine neue Bremse umzusteigen", analysierte der Ducati-Mann.

Überraschungstüte Crutchlow

Deutlich besser als bei Dovizioso lief es bei Teamkollege Cal Crutchlow. Der Brite stellte seine Ducati mit lediglich 0,389 Sekunden Rückstand zur Spitze auf Platz sechs. "Es war ein positives Qualifying", freute sich Crutchlow. "Wir mussten uns dieses Wochenende verbessern und haben es auch getan."

Dabei waren die Vorzeichen vor dem Qualifying alles andere als gut. Mehr als acht Zehntel fehlten dem Ducati-Mann auf die Spitze und so blieb nur Rang zehn. "Wir gingen mit dem Motorrad in die falsche Richtung und hatten keine Zeit, es wieder so zu verändern, wie ich es gerne gehabt hätte", erklärte der Brite. Dementsprechend überrascht war er über seine Leistung im Qualifying - von Perfekt war diese laut Crutchlow aber noch weit entfernt. "Ich denke, wir haben gute Arbeit geleistet und ich bin nicht so weit weg von der ersten Reihe, aber mir unterlief auch ein kleiner Fehler auf der Runde, ansonsten hätten wir uns noch mehr verbessern können."