Der Samstag des MotoGP-Wochenendes in Mugello verlief für Aleix Espargaro wenig gelungen. Nachdem der Forward-Yamaha-Pilot als Elftschnellster der ersten drei Sessions bereits den direkten Einzug in Q2 verpasst hatte, stürzte er im vierten Freien Training und beschädigte sich sein Nummer-1-Bike. Mit dem nicht perfekt abgestimmten Ersatz-Motorrad rettete er sich zwar als Zweiter in Q1 mit knapp über 0,1, Sekunden Vorsprung auf Yonny Hernandez gerade so ins Hauptqualifying. Mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Marc Marquez wurde er dort jedoch abgeschlagen und chancenlos Letzter.

Entsprechend unzufrieden zeigte sich der Open-Pilot nach der Qualifikations-Session. "Platz zwölf ist natürlich nicht annähernd das, was wir uns heute vorgestellt haben und ich bin überhaupt nicht glücklich mit der Situation." Vor allem die mangelnde Geschwindigkeit seines Yamaha Production Racers auf der Geraden macht dem Spanier schwer zu schaffen. "Das erste Bike war vom Setup her top und mein Sturz darum umso ärgerlicher, jedoch haben wir hier so oder so wenig Chancen. Auf die Werks-Yamahas verlieren wir rund 11 km/h auf der Geraden und auf Ducati gar 15-18 km/h. Das war in dieser Saison noch nie so und ist natürlich sehr frustrierend."

Blitzstart als einzige Hoffnung auf gute Position

Mangelnde Geschwindigkeit war dann paradoxerweise auch der Grund für seinen Sturz im vierten Freien Training, der die Gesamtsituation noch verschlimmerte. "Mir geht es zum Glück gut, aber es war bitter, das Bike wegzuschmeißen. Ich wollte unbedingt in Valentino Rossis Windschatten fahren, um den Nachteil auf der Geraden einigermaßen ausgleichen zu können. Nach vier Runden wurde die Lücke allerdings etwas größer und ich habe dann auf der Bremse zu viel riskiert, um dran zu bleiben. Leider bin ich dann gestürzt."

Trotz des Defizits der schlechten Starposition und der mangelnden Geschwindigkeit hat Espargaro ein positives Resultat am Sonntag noch nicht abgeschrieben. Allerdings ist er sich bewusst, dass ihn nur ein starker Start in eine annehmbare Position bringen kann: "Ich muss von Anfang an direkt in die Spitzengruppe hereinkommen und es darf keine Lücke entstehen, sonst verliere ich zu viel Zeit und bin verloren. Das ist meine einzige Chance und die muss ich nutzen. Ich bleibe positiv und hoffe, wir erzielen bis zum Rennen zumindest noch einige Verbesserungen."

Bitterer Arbeitstag für Colin Edwards

Noch schlechter als Espargaro erging es Colin Edwards. Der texanische Routinier, der am Ende der Saison seine lange Karriere beenden wird, schied bereits als Achter in Q1 der Qualifikation aus. Mit seiner schnellsten Runde von 1:49.780 Minuten wies er dabei jedoch bereits einen Rückstand von 1,2 Sekunden auf Teamkollege Espargaro auf. "Ich bin ganz und gar nicht zufrieden mit dem heutigen Tag. Wir haben an der Elektronik gearbeitet, jedoch nicht annähernd die gewünschten Ergebnisse erzielt. Wir sind in die falsche Richtung gegangen und mussten mit den Einstellungen von gestern weitermachen. Ich hoffe nun, zumindest morgen im Warmup noch einen Sprung nach vorne zu machen."