Valentino Rossi steht an der Schwelle zu seinem 300. Grand Prix. Rückblickend hielt er in der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Italien GP Höhen und Tiefpunkte fest: "Der schlechteste Moment war sehr deutlich: 2010 hatte ich hier in Mugello meinen heftigen Sturz und die schwere Verletzung. Letztes Jahr war ich hier auch sehr schlecht, weil ich schon nach drei Kurven gestürzt bin, aber die Verletzung war natürlich schlimmer. Gleichzeitig sind die letzten drei Rennen 2006 mit Capirossi, 2007 und die letzten Rennen 2008 auf mehr oder weniger gleichem Niveau unvergesslich."

Seine aktuellen Chancen angeht, beim Heim-GP auf der obersten Stufe des Treppchens zu landen, sieht der neunfache Weltmeister gering. "Catalunya, Assen und Mugello sind auf dem Papier sehr gut für Yamaha. Jorge [Lorenzo] gewann letztes Jahr Mugello und Barcelona, ich siegte in Assen. Dieses Jahr scheint es aber, als hätte Honda genau die Stellen, die letztes Jahr noch Schwachstellen waren, verbessert. Dann fährt Marc [Marquez] dieses Jahr auch noch mit über 100 Prozent. Mugello scheint zwar gut für die Yamaha zu sein, aber ich denke, es wird sehr schwer für uns, Marc zu schlagen."

Für den Fall, dass Marquez sein sechstes Rennen in Folge gewinnt, meinte Rossi scherzhaft: "Naja, dann baut er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung noch weiter aus. Ich denke aber trotzdem, dass wir die WM deshalb nicht abbrechen."

Rossi und der Nachwuchs

Nur wenige Meter neben Rossi saß Romano Fenati, der für das SKY Racing Team VR46 des Italieners an den Start geht. "Romano kann ich nicht mehr viel beibringen, weil er schon auf einem sehr hohen Niveau fährt", sagte Rossi zu seinem Schützling. Dennoch verbringt der Yamaha-Pilot seine Freizeit gern mit dem Nachwuchs. "Den anderen Jungs von der Akademie, wie meinem Bruder, zeige ich viel. Wir trainieren oft zusammen und es macht viel Spaß. Gleichzeitig macht es mich auch jünger", lachte Rossi. "Es ist also eine Hilf und viel Spaß für mich."