Knapp daneben ist auch vorbei - diese schmerzhafte Erfahrung musste Nicky Hayden im ersten Abschnitt des Qualifying in Le Mans machen. Nur 0.036 Sekunden fehlten ihm auf den Q2-Einzug. "Ich hatte in der Schikane leider einen kleinen Fehler, der mich eventuell Q2 gekostet hat", gestand er am Abend.

Direkt nach dem Qualifying hatte er via Twitter seinem Unmut über sein Motorrad Luft verschafft. "Ich kämpfe mit Stumpfen Waffen", war in einem Tweet zu lesen, der wenige Stunden später bereits wieder gelöscht war. Haydens Honda hatte im Qualifying ein eklatantes Topspeed-Problem und nur eine Spitze von 288 km/h erreicht. Die baugleichen Motorräder von Hiro Aoyama und Karel Abraham hatten fünf km/h mehr, die Open-Ducati von Yonny Hernandez sogar fast neun.

Doch Hayden setzte nicht nur das eigene Motorrad, sondern auch das angeschlagene Handgelenk zu. "Es tut noch immer sehr weh, aber ich danke allen in der Clinica Mobile für ihre Bemühungen. Das Rennen morgen wird aber sicher hart."

Redding schneller als Aoyama

Immerhin konnte sich Hayden als Schnellster aus dem Production-Racer-Quartett profilieren. Auf Scott Redding hatte er fast eine halbe Sekunde Vorsprung. "Bis heute waren wir immer Dritter oder Vierter unter den Open-Honda, es ist schön, jetzt wieder Zweiter zu sein", freute sich der britische Rookie, der auf Rang 16 landete. "Wir haben am Motorrad viel verändert, ich konnte mein gutes Gefühl zurückgewinnen und hatte wieder Spaß."

Neben Redding in der sechsten Startreihe stehen am Sonntag mit Hiroshi Aoyama und Karel Abraham die restlichen Production Racer. Wie sein Teamkollege Hayden unterlief Aoyama im Qualifying ein Fehler. "Mit dem weichen Reifen hatte ich in der Schikane auf meiner besten Runde ein Missgeschick", ärgerte sich der Japaner. "Wir sind für das Rennen aber gut vorbereitet, haben einen konstanten Rhythmus - selbst auf dem harten Reifen."

Abraham war mit seiner Leistung nicht zufrieden: "Ich bin etwas verärgert, dass ich nicht noch eine schnelle Runde drehen konnte. Die Flagge fiel leider kurz bevor ich die Linie passieren konnte. Hätten wir das heutige Setup schon gestern gehabt, wären wir sicher schneller gewesen. Ich will bei den anderen Honda-Fahrern dabei bleiben und um Punkte kämpfen."

Mitten in der Honda-Armada fand sich auf P14 Yonny Hernandez. Der Kolumbianer war mit seinem Qualifying hochzufrieden und gab sich für Sonntag kämpferisch: "Heute war meine erste Qualifyingsession, in der mir nicht der geringste Fehler unterlief. Ich bin überzeigt, dass mir morgen ein gutes Rennen gelingt. Ich werde kämpfen um in die Top-10 zu kommen."