Nach einem spannenden Vierkampf auf des Messers Schneide sicherte sich Andrea Dovizioso den fünften Rang beim Spanien Grand Prix in Jerez, und lag dabei lediglich 0,4 Sekunden vor dem Achtplatzierten Bradley Smith. Trotz knapp 28 Sekunden Rückstand auf Sieger Marc Marquez blickte der Italiener in Diensten Ducatis dabei hauptsächlich positiv auf das Resultat und wiedersprach somit Teamkollege Cal Crutchlow, der sich über die Freude bei Dovizioso und Team angesichts der allgemeinen Chancenlosigkeit echauffierte.

"Ich bin sehr glücklich mit dem heutigen Tag, denn ich war nach dem Start Erster in der ersten Kurve, fuhr zwei Runden lang mit der Spitze mit und habe auch gegen die Satelliten-Bikes Yamahas und Hondas den engen Kampf am Ende für mich entschieden", offenbart Dovizioso seine positive Gefühlslage. Mit nun 45 Punkten aus vier Rennen bleibt der Italiener somit auf dem vierten Rang der Weltmeisterschaft. "Das Resultat war sehr wichtig für mich und definitiv das beste, das heute für uns möglich war."

Lob für die 'Big Four', Tadel für den Teamkollegen

Seinem Teamkollegen, der bisher eine wahre Horrorsaison mit zwei Ausfällen und einer Verletzung durchlebt, kann er nicht verstehen. "Cal kann sagen, dass wir nicht glücklich sein sollten wegen des großen Rückstands, aber ich bin es trotzdem, weil das nun einmal einfach die Lücke nach vorne ist und was sollen wir denn machen? Wir haben alles gegeben und der Rückstand auf die Spitze war schon zu Beginn der Wintertests so. Solange wir keine neuen Teile für die Bikes entwickelt haben, können wir uns ja nicht verbessern. Wir sind nicht, wo wir sein sollen aber wenn ich weiter das Maximum aus meinen Möglichekeiten mache, dann kann ich ja trotzdem zufrieden sein."

Den Rückstand auf die Spitze möchte Dovizioso jedoch nicht alleine dem starken Material der beiden Top-Werksteams zuschreiben. Auch das Spitzenquartett der Fahrer lobt er überschwänglich: "Dass die vier Jungs da vorne in einer eigenen Liga fahren, ist ja nichts neues, denn dieses Phänomen erleben wir ja seit Jahren. Deshalb verstehe ich Crutchlow auch nicht, denn warum soll ich mich darüber ärgern, einen großen Rückstand auf stärkere Gegner auf besserem Material zu haben?" So gäbe es zwar eine Menge Piloten, die im Training sowie im Qualifying eine Topzeit über eine Runde zusammenbrächten, jedoch sei die enorme Konstanz auf Topniveau im Rennen ein Privileg der fahrerischen Elite.

"Die Jungs stehen völlig zurecht da, wo sie jetzt stehen. Wir müssen nun in erster Linie zuerst das Bike deutlich verbessern, sonst haben wir natürlich niemals eine Chance gegen sie. In Amerika hat es einmal gut für mich geklappt mit dem Podium, also wissen wir, dass wir ab und zu auch die Chance haben, etwas zu reißen. Die Normalität wird jedoch eher wie heute sein und das hat Gigi Dall'Igna bei seinem Amtsantritt auch genauso erwartet. Ich bin ein intelligentes Rennen gefahren, denn ich wusste, dass ich nicht die ganze Zeit am Limit pushen und bremsen kann. Ich musste also clever, smooth und konstant fahren und da mir das gelungen ist, bin ich heute sehr glücklich."