Marc Marquez fährt derzeit in einer eigenen Liga. Im Grand Prix von Spanien in Jerez war sein Sieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Der Weltmeister fuhr früh einen beruhigenden Vorsprung heraus und kontrollierte das Rennen an der Spitze. Dahinter kämpften Valentino Rossi, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo um die Podiumsplätze. Der Altmeister hatte schließlich die Nase gegenüber Pedrosa vorne, Geburtstagskind Lorenzo verpasste das Podium.

Das große Thema im Vorfeld des Grand Prix von Spanien war die große Hintze in Jerez gewesen. 30 Grad Außentemperatur wurden zur Startzeit gemessen, die Strecke hatte bereits die 50 Grad Marke geknackt. Schwierigste Bedingungen also für die Reifen, die extrem schnell abbauen sollten. Die Piloten waren sich einig, dass das Reifenmanagement für den Ausgang des Rennens eine wesentliche Rolle spielen würde.

Marc Marquez fuhr erneut in einer eigenen Liga, Foto: Milagro
Marc Marquez fuhr erneut in einer eigenen Liga, Foto: Milagro

Als klarer Favorit ging klarerweise erneut Marc Marquez in den Grand Prix, der sich zum vierten Mal in dieser Saison die Pole Position gesichert hatte. Neben ihm aus Reihe eins durften seine Landsleute Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa in das Rennen gehen. In die erste Kurve sollte aber keiner aus diesem Trio als Erster einbiegen. Andrea Dovizioso schoss mit einem Raketenstart aus Startposition sechs nach vorne und ging in Führung. Schon im nächsten Rechtsknick musste er aber sowohl Marquez als auch Rossi passieren lassen.

Rossi schob sich beim ersten Anbremsen der Dry-Sack-Haarnadel dann sogar an Marquez vorbei, der aber in der letzten Kurve der ersten Runden bereits wieder zurückschlagen konnte. Die beiden Superstars überholten sich zwei weitere Male gegenseitig, doch dann machte der Weltmeister ernst. Bereits nach vier Umläufen hatte er seinen Vorsprung auf über eine Sekunde geschraubt und war fortan auf und davon.

Dahinter formierte sich eine Dreiergruppe mit den Yamaha-Piloten Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sowie Dani Pedrosa auf der zweiten Repsol-Honda. Dann klaffte bereits eine große Lücke zu Andrea Dovizioso, der vor Aleix Espargaro auf Rang fünf lag. Dahinter kämpften Alvaro Bautista, Bradley Smith und Stefan Bradl um den siebenten Platz. Der Deutsche konnte die Pace seiner Gegner aber nicht mitgehen und kam schon bald unter Beschuss von Rookie Pol Espargaro, der ihn zehn Runden vor Ende ebenfalls überholte.

Rossi hält Pedrosa und Lorenzo auf Distanz

Valentino Rossi konnte sich von Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa zu Beginn der zweiten Rennhälfte absetzen. Er hatte sich als einziger der Spitzenpiloten für den härteren Vorderreifen entschieden und schien nun davon zu profitieren. Sieben Runden vor Ende bremste sich Pedrosa am Ende der Gegengeraden an Lorenzo vorbei und rückte dem Doktor nun langsam näher.

Valentino Rossi kam erneut auf das Podium, Foto: Milagro
Valentino Rossi kam erneut auf das Podium, Foto: Milagro

Marquez sicherte sich den ungefährdeten Sieg und gewann erstmals in Jerez. Rossi verteidigte seinen zweiten Platz erfolgreich gegen Pedrosa und Lorenzo musste sich mit dem vierten Platz begnügen. Dahinter konnte Dovizioso Position fünf vor Bautista, Aleix Espargaro und Bradley Smith verteidigen. Pol Espargaro wurde Neunter, Stefan Bradl kam über Platz zehn nicht hinaus. Dahinter landeten mit dem Aspar-Duo Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama und Scott Redding drei Production Racer aus dem Hause Honda. Yonny Hernandez wurde 14. und Hector Barbera landete auf dem letzten Punkterang. Michael Laverty und Broc Parkes belegten die letzten Positionen in einem ausfallsreichen Rennen in Jerez.

Stürze und Defekte am laufenden Band

Karel Abraham stürzte bereits in der dritten Runde und musste sein Rennen in der Folge vorzeitig beenden. Abgesehen von Andrea Dovizioso war es auch ein weiterer Tag zum Vergessen für Ducati. Michele Pirro stürzte bereits in Runde vier aus dem Rennen und wenig später war der Arbeitstag auch für Cal Crutchlow beendet. Er hatte bei seinem Comeback technische Probleme an der Bremsanlage und musste seine Desmosedici GP14 an der Box abstellen. Andrea Iannone hatte seine Pramac-Ducati in Runde sechs in den Kies geworfen und konnte den Grand Prix ebenfalls nicht beenden. Ebenso wie Mike di Meglio, der den weichen Hinterreifen gewählt hatte und bereits nach wenigen Runden an die Box musste um zu wechseln. In weiterer Folge stellte auch er sein Avintia-Bike ab. Colin Edwards musste in der letzten Runde aufgeben. Ioda-Racing-Pilot Danilo Petrucci stürzte im Warm Up heftig, brach sich das Handgelenk und konnte so im Rennen klarerweise gar nicht erst an den Start gehen.