Premiere für MotoGP-Rookie Pol Espargaro. Beim ersten von vier Heimrennen auf spanischem Boden geht der Moto2-Weltmeister erstmal vor Teamkollege Bradley Smith an den Start. Mit seiner schnellsten Runde von 1:39.293 Minuten lag der jüngere Bruder von Forwar-Star Aleix Espargaro somit rund 0,1 Sekunden vor Smith. Nach einem bis dato schwierigen Wochenende steigerte sich Espargaro kontinuierlich bis zum Qualifying und rief dort seine bis dato beste Leistung der zwei Tage in Jerez ab.

Vor allem eine verbesserte Bremsbalance seiner Satelliten-YZR-M1-Yamaha brachte dabei die entscheidende Verbesserung: "Ich war heute viel stärker auf der Bremse und das war letztlich dafür entscheidend, permanent auf der idealen Rennlinie bleiben zu können, die in Jerez sehr wichtig ist." Nachdem er Freitag nach eigenen Angaben noch zu übermotiviert zu Werke ging, zu viel pushte und somit gar Performance und wertvolle Zeit verlor, habe er nach Gesprächen mit seinem Team zurück zu seinen Stärken gefunden.

"Ich war einfach übermotiviert und habe noch zu mir selbst gesagt, dass ich heute rausgehen und Topzeiten hinknallen werde aber der Kurs ist auf einem MotoGP-Bike einfach komplett anders als in der Moto2, wie ich feststellen musste", gesteht Espargaro seine Fehleinschätzung, die in wilden Slides und schnell abgefahrenen Vorderreifen endete. "Heute war ich eigentlich stets auf der idealen Rennlinie und habe im Qualifying eine wirklich gute runde hinbekommen. Ich stehe vor Bradley und wenn ich da blieben will, muss ich die Leistung morgen aber über das komplette Rennen abrufen."

Smith fordert Lösungen für Fahrverhalten bei vollem Tank

Teamkollege Smith will seine erste Niederlage im Qualifying nicht zu hoch hängen, und hofft trotz Startplatz neun noch auf einen Top-6-Finish. Nach jeweils starken Leistungen in der zweiten Hälfte der vergangenen beiden Rennen fordert er von seinem Team vor allem deutliche Verbesserungen hinsichtlich der Fahrbarkeit der Maschine bei vollem Tank, um nicht bereits in den ersten Runden zu viel wertvolle Zeit zu verschenken.

"Wir brauchen da so schnell wie möglich eine Lösung, denn vor allem in Jerez verlierst du enorm viel Zeit wenn du nicht auf der Ideallinie fahren kannst, da der Kurs sehr flüssig ist und die einzelnen Abschnitte quasi nahtlos ineinander übergehen", verrät Smith. So habe das Team das Bremsverhalten seiner Maschine zwar bereits deutlich verbessert, jedoch gäbe es bis zum Warm-Up noch viel Arbeit, um vor allem auch einen zu schnellen Abbau des Medium-Vorderreifens zu verhindern.

"Ich kann mit beiden Typen fahren, jedoch fühle ich mich auf der härteren Reifenmischung nicht so wohl und verliere dort definitiv Zeit gegenüber dem Medium-Reifen", konstatiert der Brite. "Ich gebe zu, dass wir noch nicht dort sind, wo wir bisher sein wollten, jedoch bin ich optimistisch, dass wir bis zum rennen gut aufgestellt sein werden." Das suboptimale Abschneiden im Qualifying führt Smith auch darauf zurück, dass das Setup seiner Satelliten-Yamaha bereits in Richtung Renneinstellung ging. Zudem habe er quasi nur einen Versuch gehabt: "Der erste Reifensatz hat überhaupt nicht funktioniert und war eine reine Katastrophe. Ich weiß nicht, wieso, aber es lief nur mit den zweiten Reifen. Leider hat es nur für einen ernsthaften versuch gereicht."