Bei wolkenlosem Himmel und knapp 30 Grad Lufttemperatur gingen die MotoGP-Piloten für das vierte und letzte Freie Training des Jerez-Wochenendes auf die Strecke. Jorge Lorenzo führte das gesamte Feld umgehend auf den Kurs und setzte eine erste Bestzeit von 1:39.652 Minuten. Diese lag jedoch deutlich hinter Dani Pedrosas Toprunde von 1:38.769 Minuten aus dem dritten Freien Training. Valentino Rossi, Marc Marquez, Andrea Dovizioso, Stefan Bradl, Andrea Iannone, Cal Crutchlow, Dani Pedrosa, Hiroshi Aoyama und Bradley Smith bildeten die frühen Top-10.

Auch nach einem Drittel der dreißig-minütigen Session führte das Yamaha-Duo weiterhin die Zeitenliste an, ohne jedoch zeitliche Verbesserungen zu verzeichnen. Dahinter folgte dann allerdings der bis dato schnellste Mann des Wochenendes - Pedrosa - der sich knapp vier Zehntelsekunden hinter Lorenzo einordnete. Honda-Teamkollege Marquez lag weitere 0,1 Sekunden zurück. Erst nach zehn Minuten steuerte die ersten Piloten wieder die Box an, darunter auch Marquez, Smith und Pol Espargaro.

Hinter den 'Big Four' reihten sich gegen Mitte der Session Pramacs Iannone, Forward-Star Aleix Espargaro, Tech-3-Pilot Smith, Ducatis Dovizioso, LCR-Pilot Bradl sowie etwas überraschend Aspars Aoyama ein. Bis zu Bradl lagen dabei alle Piloten innerhalb einer Sekunde. Aufgrund des mittlerweile deutlich heißeren Asphalt von über 40 Grad sowie des Fokus auf Longruns kam es auch nach zwanzig Minuten nicht zu ernsthaften Zeitenjagden innerhalb der ersten Zehn.

Rund zehn Minuten vor dem Ende machte Aleix Espargaro auf dem extra-weichen Reifen für die Open-Klasse allerdings erstmals ernst und schob sich mit einer Zeit von knapp unter 1:40.00 auf Rang drei - noch vor die beiden Werks-Hondas. Probleme offenbarte weiterhin Gresini-Pilot Alvaro Bautista. Der Satelliten-Honda-Pilot lag nach über zwanzig Minuten lediglich auf Rang zwölf, nur knapp vor Ducati-Pilot Cal Crutchlow, der trotz Fraktur in der Hand und ausgekugeltem Finger in Jerez an den Start geht.

Marquez mit später Toprunde auf eins

Sechs Minuten vor dem Ende der Session setzte Marquez sein erstes Ausrufezeichen und schob sich mit einer Zeit von 1:39.417 Minuten rund 0,2 Sekunden vor Lorenzo. Rossi, Aleix Espargaro, Pedrosa, Iannone, Smith, Dovizioso, Bradl und Aoyama bildeten die finalen Top-10 des weitestgehend ereignislosen Freien Trainings.

Die Zwischenfälle: Rund drei Minuten vor dem Ende der Session hatte Marquez einen großen Schockmoment zu überstehen. Nach einem Fahrfehler musste er in der schnellen Rechtkurve neun die Strecke verlassen und durch das Kiesbett wieder zurückfahren. Allerdings gelang es dem Weltmeister mit beeindruckender Bike-Beherrschung, einen Sturz zu vermeiden.

Die Analyse: Das vierte Freie Training war alles in allem wenig aufschlussreich. An der Spitze tummelten sich die üblichen Verdächtigen, ohne jedoch wirklich ihre Karten vor dem Qualifying aufzudecken. Die Werks-Hondas und Werks-Yamahas sollten im Qualifying gemeinsam mit Aleix Espargaro die ersten Plätze unter sich ausmachen. Die Satelitten-Hondas von Bradl und Bautista scheinen jedoch einiges an Nachholbedarf zu haben, wollen sie im Rennen eine Rolle spielen. Spannend dürfte der Kampf zwischen Ducati und Satellitenteam-Pramac werden. Iannone und Dovizioso scheinen in Jerez auf einem Level.