War Argentinien für die deutschen Fahrer eine Reise wert? Mit Stefan Bradl, Marcel Schrötter und Sandro Cortese konnten zumindest die Hälfte der schwarz-rot-goldenen Fraktion Punkte mitnehmen. Motorsport-Magazin.com lässt das Rennwochenende der deutschen Jungs Revue passieren:

MotoGP: Wechselbad der Gefühle

Stefan Bradl hatte an diesem Wochenende etwas mehr zu kämpfen als noch in Texas. In allen Trainingssessions klassierte sich der Bayer zwischen Platz vier und sieben. Durchschnittliche handelte er sich in den vier Einheiten jeweils 1.26 Sekunden Rückstand ein. Im Qualfying erlebte er mit Platz 9 leider seinen Tiefpunkt an diesem Wochenende. Ein Highsider in der zweiten Runde, den Bradl unverletzt überstand, verhinderte einen besseren Startplatz. Im Rennen fuhr Bradl nach harten Duellen mit Dani Pedrosa oder Valentino Rossi einen sicheren fünften Rang nach Hause. Dabei verlor er im Schnitt sechs Zehntelsekunden pro Runde auf Sieger Marc Marquez. Auf seiner schnellsten Rennrunde verlor der LCR-Honda-Pilot 0,860 auf die absolut schnellste Runde des Rennens.

Moto2: Folger mit Bestzeiten

Jonas Folger war in der Moto2 nicht nur aus deutscher Sicht bis zum Qualifying der Mann des Wochenendes. Zwei Bestzeiten (im 1. und 3. Training), permanente Top-5-Platzierungen und im Qualifying nur knapp 0,2 Sekunden Rückstand bedeuteten eine einwandfreie Leistung. Im Rennen fiel er nach einem harten Manöver von Corsi von Platz 4 aus immer weiter zurück. In der letzten Runde fiel Folger sogar noch aus den Punkten und kam auf dem undankbaren 16. Platz ins Ziel. Seine schnellste Rennrunde war mit 0.751 Sekunden Rückstand auf Saloms absolute Bestzeit nur mäßig.

Folger war ein Lichtblick - leider nicht im Rennen, Foto: Jonas Folger
Folger war ein Lichtblick - leider nicht im Rennen, Foto: Jonas Folger

Für Sandro Cortese war das Wochenende in Argentinien ein Schritt nach vorne. Nur im ersten Training verpasste er die Top-15, wobei in den Trainings sein Rückstand im Schnitt fast 1.3 Sekunden betrug. Im Rennen war er am Ende in eine Kampfgruppe mit den anderen Deutschen verwickelt. Die Zielflagge sah er auf Position neun liegend mit einem durchschnittlichen Verlust von etwas unter neun Zehntel pro Runde. Mit 1:44.481 fuhr er die schnellste Rennrunde aller deutschen Moto2-Piloten.

Marcel Schrötter war mit der Tech3 diesmal auf eine Runde gesehen der langsamste des deutschen Trios. In den Trainings verlor er durchschnittlich 1,77 Sekunden auf die Bestzeit, konnte sich ab dem Quali aber in den Top-15 festsetzen. Im Rennen kämpfte er sich von Rang 20 aus Schritt für Schritt nach vorne und durfte am Ende Platz elf und fünf Punkte bejubeln. Pro Runde verlor er im Rennen rund neun Zehntelsekunden. Seine schnellste Rennrunde war nur um 0.077 langsamer als jene von Cortese, aber auf Saloms absolute Bestzeit fehlte über eine halbe Sekunde.

Moto3: Öttl völlig abgeschlagen

Luca Grünwald lag in den Sessions mit Rang 21 bis 26 im Bereich seiner Möglichkeiten. Vor allem die Rückstände können ihn zufrieden stimmen. Auf die Trainingsbestzeit fehlten ihm im Schnitt knapp 2,25 Sekunden. Im Rennen wurde er in die Kollision in der ersten Runde mit Karel Hanika und Andrea Locatelli verwickelt, wodurch er fünf Sekunden verlor. So lag sein Rückstand im Rennen bis zu seinem Ausfall bei 2,2 Sekunden pro Runde, was theoretisch für Platz 19 gereicht hätte. Im Hinblick auf die schnellste Rennrunde belegte er ebenfalls Rang 19.

Phillip Öttl erlebte ein weiteres Wochenende zum Vergessen. Er musste in fast jeder Session gegen die Rote Laterne kämpfen. So schaffte er nie den Sprung in die Top-30 und fing sich schon in den Trainings durchschnittlich 4,3 Sekunden Rückstand ein. Angesichts dieser zahlen war das Rennen ein Lichtblick für Öttl. Er erreichte auf Platz 21 das Ziel und verlor dabei nur 2,8 Sekunden pro Runde. Im Qualifying hatte er noch 3,1 Sekunden verloren, seine schnellste Rennrunde am Sonntag war nur noch 2,4 Sekunden langsamer als die Bestmarke.