Mit gemischten Leistungen absolvierten die Piloten der Open-Kategorie der MotoGP das Qualifying zum Rennen in Argentinien auf dem Kurs in Termas de Rio Hondo. Aleix Espargaro ausgenommen schaffte es nur Aspar-Pilot Nicky Hayden in den zweiten Abschnitt der Qualifikation. Jedoch musste der Ex-Weltmeister für den Platz unter den Besten zwölf mächtig zittern. Lediglich vier Hundertstelsekunden fehlten Rookie Scott Redding als Drittem in Q1 auf die Zeit des US-Amerikaners.

Als Fünfzehnter und somit aus der fünften Startreihe geht der Tscheche Karel Abraham ins Rennen am Sonntag. Allerdings fehlte ihm bereits knapp eine halbe Sekunde für den Sprung ins zweite Segment. Hiroshi Aoyama zeigte sich nach seinem desaströsen Freitag stark verbessert und belegte knapp hinter Abraham Rang sechzehn. Einen rabenschwarzen Tag erwischte Danilo Petrucci. Der italienische ART-Pilot belegte mit rund eineinhalb Sekunden Rückstand auf Platz zwölf abgeschlagen den 23. und letzten Platz der Qualifikation.

Hayden zufrieden nach Q2-Premiere

Aspar-Pilot Nicky Hayden zeigte sich nach Platz zwölf im Qualifying und den großen Verbesserungen über die beiden Tage auf der neuen Strecke in Rio Hondo durchaus zufrieden. So verbesserte er nicht nur seine schnellste Zeit aus dem ersten Freien Training um über vier Sekunden auf 1:40.198 Minuten, sondern erreichte zudem zum ersten Mal in der laufenden Saison das zweite Qualifying-Segment der zwölf Schnellsten. Aufgrund einer großen Steigerung des reifenschonenden Umgangs seines Honda-Production-Racers fiel auch die Enttäuschung über den großen Rückstand in Q2 gering aus.

"Die Maschine hat sich bereits gestern gut angefühlt, weswegen wir über Nacht keine grundlegenden Veränderungen am Setup vornehmen mussten", verrät der Ex-Weltmeister. So habe der Fokus des Tages ohnehin mehr auf Longruns und Reduktion des Reifenabbaus gelegen, als auf eine schnelle Zeit über eine Runde. "Ich fühle mich für das Rennen nun deutlich besser gerüstet und dass wir auch noch unser Ziel Q2 erreicht haben, macht den Tag umso besser. Wir mussten nicht einmal einen neuen Satz Reifen benutzen." Allerdings warnt Hayden vor dem Start: "Es gibt eine ideale Linie und eine sehr dreckige, weswegen es leicht zu Kollisionen im Gedränge kommen könnte. Wir müssen sehr vorsichtig sein."

Redding nach verpasstem Q2 selbstkritisch

Nach großen Verbesserungen der Fahrbarkeit seiner Honda RCV1000R erlebte Scott Redding am Samstag des Rio-Hondo-Wochenendes einen enormen Aufschwung. Vorletzter nach den beiden Trainings am Freitag, fehlten den englischen MotoGP-Neuling lediglich knapp vier Tausendstelsekunden zum Einzug ins zweite Qualifikations-Segment. Dabei nimmt Redding die Schuld voll und ganz auf sich und hadert mit seiner Herangehensweise an Q1. "Ich wäre gerne vor Nicky gelandet und in Q2 eingezogen, aber ich bin den ersten Run auf dem weichen Reifen viel zu konservativ angegangen, was mich letztlich teuer zu stehen kam."

Da sich Redding zusätzlich auf seinen beiden schnellen Runden einige kleinere Fehler erlaubte, verlor er jeweils massiv Zeit. "Mir ist jeweils ein paar Mal das Heck ausgebrochen und ich schätze den Zeitverlust auf rund eine halbe Sekunde pro Runde ein. Was, wäre, wenn hilft mir jetzt jedoch nicht weiter und ich nehme lieber das Positive aus dem heutigen Tag mit." So habe er mithilfe seiner Ingenieure vor allem das Fahrverhalten auf den harten Reifen extrem verbessert, was ihn für das Rennen zuversichtlich stimmt. "Die harte Mischung sollte angesichts der Strecke die einzige Option für morgen sein und wir sind nun auf einem extrem guten Level, was mich sehr zuversichtlich macht."

Abraham glücklich über beste Startposition der Saison

Nach Platz fünf in Q1 und Startplatz fünfzehn für das Rennen am Sonntag zeigte sich Cardion-AB-Pilot Karel Abraham über das beste Qualifikations-Abschneiden der Saison sehr erfreut. Mit seiner Bestzeit von 1:40.615 Minuten lag er mit drei Sekunden Rückstand auf Pole-Sitter Marc Marquez zudem in einem durchaus passablen Fenster. "Heute war wirklich ein sehr guter Tag für mich, obwohl ich meinen Speed gerne noch konstanter gebracht hätte", verrät Abraham.

Für das Rennen sieht er sich trotz der guten Ausgangsposition noch nicht gänzlich gerüstet. "Wir haben heute bereits verschiedene Einstellungen und Reifenkombinationen probiert und müssen auch im Warmup noch einige Tests durchführen, um für das Rennen noch besser aufgestellt zu sein. Für den Moment bin ich jedoch auf jeden Fall optimistisch, dass wir unser Programm bis zum Start gut durch bekommen und freue mich bereits auf das Rennen."

Aoyama klopft nach Steigerung an den Punkten an

Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:40.616 Minuten erreichte Aspar-Pilot Aoyama nach dem letzten Platz am Vortag eine gewaltige Steigerung - und geht am Sonntag von Startplatz 16 ins Rennen. Dabei gelangen dem Japaner mit seinem Team vor allem eine Verbesserung des Fahrgefühls auf seinem Honda-Production-Racer, sowie auch eine Steigerung des Grips auf der Hinterachse. Nach dem Horror-Auftakt ins dritte Rennwochenende der Saison liegen für Aoyama nun sogar noch Punkte im Bereich des Möglichen.

"Wir haben heute entscheidende Verbesserungen erzielt und ein Setup gefunden, das es mir erlaubt, mich in den Kurven mehr über das Bike hinauszulehnen, was mir viel auf eine Runde enorm viel Zeit gesparrt hat", verrät Aoyama. Nach wie vor bestehe jedoch noch Unsicherheit über das Niveau der Reifen auf die lange Distanz. "Wir waren auf wenige Runden sowohl mit der härteren als auch mit der weicheren Mischung schnell, sodass wir schauen müssen, welcher Reifen uns auf die Renndistanz einen größeren Vorteil bringt. Ich hoffe, nach dem Warmup keine offenen Fragen mehr zu haben, um im Rennen voll angreifen zu können."

Petrucci von schwacher Elektronik eingebremst

Das Qualifying am Samstag entpuppte sich für Danilo Petrucci zu einem wahren Alptraum. Durch fortwährende Entwicklungs-Probleme mit der Elektronik an seiner ART landete der IodaRacing-Pilot abgeschlagen auf dem letzten Startplatz. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:41.686 Minuten lag der Italiener vier Sekunden hinter der Pole-Zeit von Marc Marquez und knapp eine halbe Sekunde hinter dem Vorletzten, Avintia-Pilot Mike di Meglio.

Dennoch will Petrucci nicht vorzeitig das Wochenende abschreiben und fordert weiter harte Arbeit seines Teams ein: "Wir müssen bis zum Rennen alles versuchen und haben ja auch noch das Warmup, um ein paar Verbesserungen zu erzielen. Unser großes Problem ist momentan, dass sich bei jeder Veränderung des Setups die Elektronik in eine für uns unkontrollierbare Richtung verändert, sodass das Bike sofort unfahrbar wird. Heute hatten wir eine gute Einstellung für die gebrauchten Reifen, auf frischen ging aber sofort das ganze Gefühl für die Maschine verloren."