Droht Bridgestone auf der neuen Strecke in Termas de Rio Hondo ein neues Reifen-Debakel? Die Aussagen einiger Piloten nach den ersten beiden Trainingseinheiten am Freitag lassen darauf schließen.

Am drastischsten drückte es Jorge Lorenzo aus: "Nach sieben Runden siehst du schon starkes Graining am Hinterreifen. Das sieht schlimmer aus als in Australien." Dort erlebte Bridgestone im Vorjahr sein Waterloo, als wegen starkem Reifenverschleiß zunächst die Renndistanz verkürzt und anschließend ein Motorradwechsel nach maximal zehn Runden vorgeschrieben werden musste.

Gefühl wie im Regen

"Es fühlt sich an, als würde man im Regen fahren. Besonders gefährlich ist es an den Kurveneingängen, da sich der Reifen mit jeder Runde noch schlechter anfühlt. Ich weiß nicht, was da los ist. Da müsst ihr Bridgestone fragen", sagte Lorenzo den versammelten Journalisten in Argentinien.

Der japansiche Reifenhersteller meldete sich umgehend mit einer Aussendung zu Wort. "Die Bedingungen waren heute so wie erwartet, mit einer sandigen Streckenoberfläche, die für hohen Verschleiß am Hinterreifen und niedriges Gripniveau sorgte. Dieses Problem wurde durch niedrige Asphalttemperaturen ", wurde Entwicklungschef Shinji Aoki zitiert.

Bridgestone glaubt an bessere Bedinungen

"Wir wissen aber auch, dass die Bedingungen hier mit jeder Session besser werden und schon im zweiten Training gab es deutliche Verbesserungen. Unser Angebot scheint für diese fordernde Strecke gut gewappnet zu sein", so der Japaner. Bridgestone bietet an diesem Wochenende eine Mischung mehr an, sodass jeder Fahrer zwischen drei Reifen wählen kann.

Einen Fahrer ließ die Reifendebatte am Freitag übrigens kalt: Marc Marquez. Dieser meinte nur: "Ich rutsche zwar überall und der Grip ist bei weitem nicht perfekt wie etwa in Austin. Aber ich werde mich schon verbessern." Im zweiten Training düpierte er die Konkurrenz wieder einmal und fuhr eine Sekunde Vorsprung auf alle anderen Fahrer heraus.