Colin Edwards beendet mit Saisonende seine Karriere in der MotoGP. Der 40-jährige Texaner verkündete am Donnerstag bei der Auftakt-Pressekonferenz zu seinem Heimrennen in Austin seinen Rücktritt.

"Bei den Tests in diesem Jahr konnte ich sehen, dass ich meinen Fahrstil umstellen muss. Es widerspricht meinem Instinkt, anders zu fahren", erklärte Edwards die Beweggründe für seine Enttscheidung und fügte hinzu: "Ich will mehr Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern verbringen."

Abschließend meinte Nicky Hayden: "Ich schaue Colin an und bewundere die Energie, die er nach so vielen Meilen und so vielen Jahren immer noch hat. Es ist schade, dass der Sport einen amerikanischen Landsmann verliert. Ich hoffe, er lässt es für den Rest der Saison jetzt entspannter angehen und hat Gnade mit uns."

Das Ende des Sprücheklopfers

"Ich bin traurig über Colins Rücktritt, denn er ist einer meiner besten Freunde im Paddock", sagte Valentino Rossi, der bei der Pressekonferenz ebenfalls anwesend war. Weltmeister Marc Marquez merkte an: "Colin fuhr bereits in der Spitze als ich erst zwei Jahre alt war. Ich hoffe, dass ich so lange wie er fahren kann. Er kann wirklich stolz auf seine Karriere sein."

Edwards war vor allem für seine markigen Sprüche und seine große Klappe bekannt, fuhr aber auch beachtliche sportliche Erfolge ein. Nach seinem zweiten Titel in der Superbike-WM wechselte er im Jahr 2003 in die MotoGP. Nach einem mäßigen Jahr bei Aprilia wechselte er zu Gresini-Honda, wo er in Donington und Katar seine ersten beiden Podiumsplätze einfahren und die WM als Fünfter abschließen sollte.

Drei Jahre an Rossis Seite

Edwards und Rossi wurden gute Freunde, Foto: Fiat Yamaha
Edwards und Rossi wurden gute Freunde, Foto: Fiat Yamaha

2005 wechselte er zu Yamahas Werksteam, wo er drei Jahre lang an der Seite von Valentino Rossi fuhr, ehe er vier weitere Jahre beim Satellitenteam Tech3 verblieb. Seit 2012 fuhr Edwards für Forward Racing zunächst ein Claiming-Rule-Bike und seit dieser Saison ein Open-Motorrad.

Mit zwölf Podiumsplätzen, drei Pole Positions und bislang 1.238 Punkten zählt Edwards zu den erfolgreichsten Piloten in der Königsklasse, die nie ein Rennen gewinnen konnten. Seine beste Platzierung in der WM-Endabrechnung war der vierte Rang im Jahr 2005 als Yamaha-Werksfahrer. Im selben Jahr durfte Edwards gemeinsam mit Rossi und Yamaha den Konstrukteurs-Titel feiern.