Bei seinem Production Racer verzichtet Honda auf das stufenlose Getriebe und auf pneumatische Ventilfedern. Wie sich beim Testen gezeigt und beim Saisonauftakt bestätigt hat, ist die RCV1000R leichte Beute auf den Geraden. Auf den schnellsten Prototypen fehlten 18 km/h. Sogar auf die schnellste Open-Maschine betrug der Unterschied fast 10 km/h.

Diesen Rückstand konnte man in den Kurven auch mit der weichen Mischung nicht mehr wettmachen. Mit einem derartigen Defizit ist es den Fahrern nahezu unmöglich, aus eigener Kraft gute Ergebnisse heraus zu fahren. Ein Umstand, über den sich Fahrer wie Scott Redding oder Nicky Hayden bereits beschwerten. Ihre Top-10-Platzierungen beim Auftaktrennen verdankten die beiden Piloten vor allem den Stürzen von Jorge Lorenzo, Stefan Bradl, Alvaro Bautista und Bradley Smith im Rennen.

Mit seinem Open-Paket hat also Yamaha Honda gehörig unter Druck gesetzt. Nachbesserungen sind für den japanischen Motorrad-Giganten wohl Pflicht. Wann diese erfolgen, ist allerdings unklar, wie Aspar-Teammanager Gino Borsoi im Gespräch mit MCN einräumt: "Ich weiß nicht, wann die Teile kommen. Wir sind zufrieden mit dem Chassis, also brauchen wir nur mehr Leistung. Ich weiß nicht ob Honda die Motorleistung verbessern kann oder ob sie etwas Neues entwickeln müssen. Sie sind wirklich gut wenn sie sich etwas vornehmen, aber sie brauchen Zeit. Mit Sicherheit wird nichts vor Jerez passieren."