Valentino Rossi ist wieder ganz der Alte. Nach dem starken Kampf gegen Marc Marquez beim Auftakt-Rennen in Katar brennt das alte Feuer wieder. Yamaha-Teamchef Lin Jarvis traut ihm zu, 2014 um den Titel mitzukämpfen und Rossi selbst will seinen Vertrag mit dem japanischen Werk sobald wie möglich verlängern.

Auf die Frage, was er von Marquez halte, antwortete Rossi gegenüber Sky: "Er ist wirklich gut, es macht mir Angst, aber er ist ein netter Typ und immer bereit zu kämpfen. Er ist jemand der es ganz genau weiß wie man ein Motorrad fahren muss und er möchte immer gewinnen, vorne sein." Der junge Spanier, er von vielen bereits als legitimer Nachfolger des "Doktors" gehandelt wird, sei ein großartiger Gegner.

Hätte Rossi ein Problem damit, wenn Marquez, der bereits drei Weltmeistertitel sammeln konnte, seine Rekorde einstellen würde? "Es wird eine lange Zeit dauern [um meine Rekorde zu brechen], aber er hat das Potential dazu. Ich weiß es nicht ob es mich ärgern wird, aktuell ist es noch nicht zu Ende." Marquez müsse erst noch eine Menge Rennen gewinnen.

Mit seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo, mit dem er sich in der Vergangenheit viele Duelle geliefert hatte, hat Rossi inzwischen auch Frieden geschlossen: "Es ist gut. Wir haben einiges zusammen erreicht. In der Vergangenheit waren wir sehr unausstehlich, aber jetzt respektieren wir uns." Das gebe ihnen die Möglichkeit, die Yamaha gemeinsam zu verbessern. Rossi ist sich der Tatsache bewusst, dass der Teamkollege immer der erste Rivale ist. "Aber ich mag es, der Teamkollege von Lorenzo zu sein, ich hoffe er bleibt bei Yamaha."

Romano Fenati in Katar: Rossi war enttäuscht von seiner Leistung, Foto: motogp.com
Romano Fenati in Katar: Rossi war enttäuscht von seiner Leistung, Foto: motogp.com

"Ich hatte so viele tolle Kämpfe", erinnert sich Rossi zurück. "Capirossi in der 250er, dann in der 500er Biaggi, Gibernau, wieder Capirossi, dann Lorenzo, Stoner, Pedrosa – jetzt ist Marquez da. Sie werden immer ein wenig stärker." Wenn Rossi abtritt, werden einige schnelle Italiener die Lücke füllen: "Es gibt meiner Meinung nach so viele starke italienische Fahrer. Ich würde sagen Fenati, Bagnaia, Morbidelli und da ist mein Bruder der in der CEV fährt, Bulega, ich habe sicher welche vergessen. Wie auch immer, es gibt bestimmt 10 die einmal mein Nachfolger werden können."

Zwei davon, Romano Fenati und Francesco Bagania, fahren 2014 für Rossis Moto3-Team. Auch wenn das Rennen in Katar für das junge Team noch nicht ganz nach Plan lief, ist Rossi glücklich mit der Entwicklung seiner Fahrer: "wir haben mit dem Team und der an der Arbeit mit Sky Spaß. Wir haben um Fenati und Bangaia herum eine Mannschaft auf dem höchsten Niveau aufgebaut." Von Fenati war Rossi nach dessen starken Trainingsleistungen etwas enttäuscht, nachdem der junge Italiener im Rennen nur auf Platz 12 gelandet war. "Wir hatten viel mehr von ihm erwartet - denn er hatte das Potential", so Rossi. "Aber wir sind ein neues Team und wir benötigen etwas Zeit um anzukommen."

Rossi 2013 bei der Monza Rallye, Foto: Monster Energy
Rossi 2013 bei der Monza Rallye, Foto: Monster Energy

Was wird Rossi tun, wenn er seinen Helm dereinst an den Nagel hängt? Einen Wechsel in die Rallye-Serie schließt Rossi, der bereits mehrfach an der Rallye Monza teilgenommen hat, nicht aus. "Ich liebe es, es ist meine große Passion. Ich bin Auto gefahren, ich bin Rallye gefahren, die Monza Rallye am Ende des Jahres." Rossi fuhr auch schon in der Rallye-Weltmeisterschaft, doch: "Ich habe mich dazu entschieden, dass ich so lange es geht Motorradrennen fahren werde."